Glarner Zigerbutter, Schabziger, Glarner Bergkäse, Essiggurken, ein Zwiebelconfit und ein Glarner Sauerteigbrot – fertig ist das Glarner Sandwich von Food-Influencer Noah Bachofen. Der Sternekoch trifft SRF 1-Outdoor-Reporter Marcel Hähni zum Picknick und zum Wandergespräch am Talalpsee, eine Perle unter den zahlreichen Bergseen im Glarnerland.
Wir haben Glück: Am Treffpunkt bei der Talstation der Habergschwänd-Sesselbahn in Filzbach, wo ich mit Noah Bachofen abgemacht habe, treffen wir auf Ruedi Pfiffner. Mit Ruedi sind im Glarnerland alle per du. Er ist eine Institution am Berg und ehemaliger Besitzer der langsamsten Sesselbahn der Schweiz.
Da die Sesselbahn erst in einer halben Stunde losfährt, können wir mit Ruedi mit dem Auto ein Stück den Berg hinauf mitfahren. Überraschenderweise gesteht mir Noah, dass er selber wissentlich noch nie am Talalpsee war. Ich selber war schon mehrmals da und ich kann mich sogar an die Zeiten erinnern, als hier am Kerenzerberg noch Skilifte standen.
Glarus steht für Heimat. An gefühlt jeder Strassenecke habe ich eine Geschichte erlebt.
Noah Bachofen ist in Netstal bei Glarus aufgewachsen. Seit seiner Jugend ist daher der Klöntalersee, der oberhalb von Netstal liegt, sein «Haussee». Vom Elternhaus aus war dieser, neben dem Walensee, für die Jugendlichen mit dem Töffli oder dem Velo am schnellsten erreichbar. Aber für ihn ist das Glarnerland überall schön. Die Lage – eingebettet von Bergen links und rechts – macht das nicht engstirnig? Der Glarner Food-Influencer winkt ab. «Glarus steht für Heimat. An gefühlt jeder Strassenecke habe ich eine Geschichte erlebt», sagt Noah Bachofen.
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Bild 1 von 5. Der Talalpsee liegt oberhalb Filzbach am Kerenzerberg. Der See liegt auf 1095 m ü. M., umrahmt von den steilen Bergflanken des Nüenchamms im Westen und des Mürtschenstocks im Osten und gilt als eine der Perlen der Glarner Bergseen. Erreichbar ist er von Filzbach aus. Bildquelle: SRF/Lars Epting.
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Bild 2 von 5. Zmittag am Talalpsee im Glarnerland. SRF 1 Outdoor-Reporter Marcel Hähni (l.) und Sternekoch und Glarus-Botschafter Noah Bachofen. Bildquelle: SRF/Lars Epting.
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Bild 3 von 5. Wissentlich war er noch nie am Talalpsee. Noah Bachofen staunt über die Ruhe am See. In seiner Jugend war Noah mit seinen Freunden vor allem am Klöntalersee unterwegs. Bildquelle: SRF/Lars Epting.
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Bild 4 von 5. Zigerbutter, Glarner Schabziger, Bergkäse aus dem Glarnerland, Essiggurken, ein Zwiebelconfit und ein Glarner Sauerteigbrot. Fertig ist das Glarner Sandwich von Sternekoch Noah Bachofen. Schmeckt wahnsinnig fein. Bildquelle: SRF/Lars Epting.
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Bild 5 von 5. Ideal für den schnellen Zmittag am Lagerfeuer. Ein Sandwichmacher braucht wenig Platz im Rucksack und kann auch ins offene Feuer gelegt werden. Bildquelle: SRF/Lars Epting.
Ab der Alp Talalp-Spaneg spazieren wir hinunter zum See. Der Talalpsee liegt ruhig zwischen den steilen Bergflanken des Nüenchamms und des Mürtschenstocks. Wir sind früh unterwegs und können so beobachten, wie sich die Sonne langsam zwischen den Bergen herausschält und sich die Berge im See spiegeln.
Noah erzählt mir von seiner Lehre als Koch in einem kleinen Gasthaus in Elm. Die Zeit als Koch im Spital Glarus und über den Entscheid in Schwyz beim Aufbau eines Gourmet-Restaurants mitzuhelfen. Das Telefonat mit einem Kollegen, der ihm mitteilt, dass sie mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurden, habe ihn damals total überrascht.
Wenn ich schon in der Küche bin, dann nehme ich mir die Zeit, die es braucht, um etwas Feines zu kochen.
Wir sind unterdessen am See bei der Feuerstelle angekommen. Das Feuer ist schnell parat. Noah hat sich für ein praktisches und schnell zubereitetes «Glarnersandwich» entschieden: Glarner Zigerbutter, Schabziger, Bergkäse, Essiggurken, ein selbstgemachtes Zwiebelconfit und ein Sauerteigbrot. Auf dem mitgebrachten, faltbaren «Holzbrettli» hantiert der Koch geschickt mit dem Taschenmesser. Unterwegs mag es Noah Bachofen einfach. Hingegen zu Hause einfach etwas aus dem Kühlschrank nehmen und aufwärmen ist nicht seine Sache. «Wenn ich schon in der Küche bin, dann nehme ich mir die Zeit, die es braucht, um etwas Feines zu kochen.»
Wir sitzen am See und geniessen die Ruhe. Das Sandwich schmeckt fantastisch. Müsste er heute das Glarnerland für immer verlassen, er würde ein Zigerstöckli und eine Glarnerpastete mitnehmen. Er wäre also vorbereitet. Nicht dabei hat Noah am Talalpsee sein Glarnertüechli. Ein Klischee, dass jeder Glarner und jede Glarnerin für jede Lebenslage so ein Tüechli in der Hosentasche hat? Nein, aber er habe seines zu Hause im Kleiderschrank. Ich konnte ihm mit meinem aushelfen – das Taschenmesser ist wieder sauber. Man(n) ist ja vorbereitet.