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Yoga – kurzes Wort, viele Bedeutungen
Aus Treffpunkt vom 28.08.2020. Bild: Unsplash Katee Lue
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Yogastile in der Übersicht Welches Yoga passt zu mir?

Ashtanga Yoga, Yin Yoga, tibetischer Yoga – die Liste moderner Yogastile kann schier endlos weitergeschrieben werden. Und jede Lehrerin, jeder Lehrer unterrichtet anders. Wer Yoga praktizieren will, muss im riesigen Angebot das persönlich Passende finden. Wir helfen Ihnen dabei.

Dass der ursprüngliche, religiös geprägte Yoga im Westen keine Zukunft hat, wussten bereits die indischen Gurus. Yoga musste flexibler und vielfältiger werden, um sich in Europa und Nordamerika auszubreiten. Aus dem maskulinen, von Männern ausgeübten, geistigen Yoga wurde das moderne, körperliche Yoga, das vor allem Frauen anspricht.

Yoga ist breitenwirksam und hat eine unglaubliche Wirtschaftskraft – das ist für den Gesundheitssektor, für den Sport und vielleicht auch für die Kirchen interessant.
Autor: Laura von OstrowskiIndologin und Yogawissenschaftlerin aus München

Fakten über Yoga

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  • Yoga ist eine jahrtausendalte, ursprünglich aus Indien stammende geistige Lehre. Sie enthält Bewegungsabfolgen, Atemtechniken, Meditationen und andere Übungen. Nach wie vor ist der Grundgedanke von Yoga, die Bewegungen des Geistes zu beruhigen.
  • In den letzten 150 Jahren hat sich im Westen das Hatha Yoga durchgesetzt: ein Yogastil mit Fokus auf die Gesundheit des Körpers. Der Körper ist das Instrument, um die Gedanken und den Geist zu schärfen.
  • Ein Stil, der den Fokus ausschliesslich auf Körperlichkeit und Fitness legt, kann nicht mehr Yoga genannt werden.
  • Laut Duden ist sowohl «das» Yoga wie auch «der» Yoga möglich. Ursprünglich und aus dem Indischen übersetzt ist der Terminus Yoga männlich. Um die modernen Stile davon zu unterscheiden, wurde Yoga im Westen sachlich.
  • Die beiden grossen Schweizer Berufsverbände (Yoga Schweiz und Schweizer Yogaverband) bilden in mehrjährigen Lehrgängen diplomierte YogalehrerInnen aus. Dazu gehören auch medizinische Kurse.
  • Diesen beiden Berufsverbänden sind zirka 1400 LehrerInnen angeschlossen. Da die Berufsbezeichnung nicht geschützt ist, boomen auch Kurzausbildungen.
  • Die Nachfrage nach Yoga steigt weiter kontinuierlich an. Yoga Schweiz verzeichnet noch immer eine leichte Zunahme bei den Ausbildungen.

Ziel des Yoga ist nach wie vor, die Bewegung des Geistes zu beruhigen. Wir Westler schaffen dies offenbar nicht ausschliesslich mit Meditation und Atemübungen, wir Westler brauchen den Körper als Instrument dazu.

Yoga ist kein Sport

Die Vielfalt der modernen Yogastile ist riesig. Nur Stile, die den Fokus ausschliesslich auf Körperlichkeit und Fitness oder auf ganz andere Werte legen, gelten nicht als Yoga.

Viele Yogalehrerinnen und Yogalehrer sehen Yoga nicht gerne als Sport an. Gleichzeitig profitieren sie davon, dass Krankenkassen Yoga als Prävention verstehen und sich an den Kosten beteiligen.
Autor: Laura von OstrowskiIndologin und Yogawissenschaftlerin aus München

Es gibt viele gute Gründe, die für das Praktizieren von Yoga sprechen: körperliche Gesundheit, körperliche und geistige Beweglichkeit, Klarheit für Geist und Gedanken, Beruhigung, Fokus auf sich selbst, ein bewussteres Leben. Wer Yoga ausüben will, muss allerdings aus dem riesigen Angebot das Passende finden.

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    Tibetischer Yoga: der authentische Stil
    aus Ratgeber vom 30.07.2020. Bild: zvg
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    Tibetischer Yoga: der authentische Stil

    Nichts mit langen Dehnungen und verrückten Verrenkungen. Der tibetische Yoga ist nah an der ursprünglichen Lehre und Philosophie, geistige Charaktereigenschaften wie Geduld, Mitgefühl oder Weisheit zu stärken oder nach dem Sinn des Lebens zu suchen.

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    Yoga auf dem Stuhl für Seniorinnen und Senioren
    aus Ratgeber vom 06.08.2020. Bild: zvg Yoga Toggenburg
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    Yoga auf dem Stuhl für Seniorinnen und Senioren

    Wer nicht mehr gut zu Fuss ist oder nicht mehr lange stehen kann, muss nicht auf Yoga verzichten. Im Gegenteil. Mit Yoga auf dem Stuhl gibt es einen extra auf diese Personengruppe zugeschnittenen Stil. Original Yoga – einfach stark vereinfacht.

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    Yin Yoga: lange Posen für gesunde Faszien
    aus Ratgeber vom 13.08.2020. Bild: zvg Hilde Stöckli
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    Yin Yoga: lange Posen für gesunde Faszien

    Yin steht für ruhig, passiv. Yin Yoga ist ein körperlicher, aber ruhiger Yogastil, bei dem man Posen lange hält. Mit Zug und Druck sollen die Faszien, das Bindegewebe, freibeweglich gemacht werden. Der Körper als Instrument für einen freien Geist.

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    Viniyoga passt Yoga dem Menschen an
    aus Ratgeber vom 20.08.2020. Bild: zvg Christian Birri
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    Viniyoga passt Yoga dem Menschen an

    Viniyoga ist kein Yogastil, sondern eine Methode. Das Ziel ist, dass jede Person nach den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten Yoga ausüben kann. Der Körper wird also nicht in eine Form gepresst, sondern die Form orientiert sich am Körper.

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    SUP Yoga: Voller Fokus auf das instabile Brett
    aus Ratgeber vom 27.08.2020. Bild: zvg SUP Yoga Sutz
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    SUP-Yoga: Voller Fokus auf das instabile Brett

    SUP Yoga verbindet den Trend Stand Up Paddling mit der Lebensphilosophie Yoga. Kann das gut gehen? Es kann. Wer nicht yogamässig präsent im Moment ist, fällt schnell vom wackeligen Brett. Doch Perfektion ist im SUP-Yoga fehl am Platz.

Vier Schritte zum passenden Yoga

Sie wollen das passende Yogaangebot finden? Dann nehmen Sie sich Zeit:

  1. Überlegen Sie sich, welches Ziel Sie mit Yoga erreichen wollen.
  2. Erkundigen Sie sich, welcher Stil zum Erreichen Ihres Zieles in Frage kommen könnte.
  3. Schauen Sie sich die Homepages von verschiedenen Anbietern an. Sortieren Sie aus, was Ihnen nicht zusagt.
  4. Probieren Sie aus. Nicht nur eine Lehrerin, nicht nur einen Lehrer, sondern auch andere. Denn um sich wohlzufühlen, kommt es auch auf die Art der Vermittlung, die Stimme, den Raum an.

Obwohl das Yogaangebot riesig ist und Yoga auch nachweislich guttut, muss nicht jede und jeder Yoga ausüben. Den yogischen Moment der Gedankenfreiheit, des vollen Fokus’ auf das Hier und Jetzt kann man auch ausserhalb von Yogalektionen haben.

Viel Erfolg beim Suchen – viel Spass beim Finden.

Radio SRF 1, Treffpunkt, 28. August 2020, 10:03 Uhr;

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