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Spitzenmedizin Teure Medikamente für alle – oder bald nur noch für wenige?

Gesundheit hat einen hohen Preis. Medikamente und Therapien verschlingen teils horrende Summen. Unser Gesundheitssystem gerät an Grenzen. Die Debatte über besonders teure Medikamente lässt die Frage aufkommen: Wieviel ist uns ein Menschenleben wert?

Ein Medikament macht Schlagzeilen

Eine Gentherapie von Novartis für eine schwere Muskelkrankheit soll vier Millionen Franken kosten. Es ist noch nicht zugelassen. Es soll das Leben von betroffenen Kindern, die mit der Erbkrankheit geboren werden, um durchschnittlich 13 Jahre verlängern.

Diese hochspezialisierte Anwendung mag bezüglich Kosten ein Ausreisser sein – und dennoch zeigt sie eines: Medikamente kosten viel – teilweise sehr viel. So können Krebstherapien schon mal mit mehreren hunderttausend Franken zu Buche schlagen.

Pharmafirmen forschen und entwickeln lange an heilbringenden Präparaten. Es sei ein risikoreiches Geschäft, sagt die Branche und rechtfertigt so Preise und Gewinne. Kritiker werfen den Medikamentenherstellern Intransparenz der Kosten vor. Sie verlangen neue Regeln im Umgang mit teuren Eingriffen.

Druck auf solidarisches Gesundheitssystem

Die Kosten vom Bund zugelassener Medikamente trägt unsere Gesellschaft solidarisch. Das heisst: unser Gesundheitssystem finanziert die Behandlungskosten jener, die es nötig haben. Aber wie lange ist das noch möglich? Können weiterhin alle Kranken versorgt werden oder können wir uns künftig gewisse Medikamente nicht mehr leisten? Soll man den Preis eines Medikaments gegen die Gesundheit eines Patienten abwägen oder stehen bestimmte Präparate oder Therapien künftig nur finanziell Bessergestellten zur Verfügung?

In der Sendung «Forum» diskutierten Gäste mit Hörerinnen und Hörern, warum sind Medikamente so teuer und darüber, was die Auswirkungen auf unsere Gesellschaft sind.

Gäste in der Sendung sind:

  • René Buholzer, CEO von Interpharma, dem Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz
  • Thomas Cerny, ehem. Chefarzt Onkologie/Hämatologie am Kantonsspital St. Gallen und Präsident Krebsforschung Schweiz

Die Meinungen von SRF 1-Hörerinnen und -Hörern aus der Online-Diskussion sind in die Live-Sendung eingeflossen.

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