Wenn sich Väter um ihr Neugeborenes kümmern, prägt das die gegenseitige Beziehung, sagen die Initianten. Väter wollten Verantwortung übernehmen. Vaterschaftsurlaub sei Grundvoraussetzung für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, für gleichlange Spiesse in der Partnerschaft – und erleichtere Müttern den Wiedereinstieg im Job.
Die Schweiz kennt keinen bezahlten Vaterschaftsurlaub. Unternehmen gewähren Vätern aber schon jetzt teils mehrwöchige Auszeiten. Zum Teil beschränkt sich die väterliche Baby-Pause auch nur auf ein paar Tage.
Die Intiative von Arbeitnehmer-, Männer-, Frauen- und Familienorganisationen fordert nun einen Vaterschaftsurlaub von vier Wochen im Gesetz zu verankern, genauso wie den Mutterschaftsurlaub. Finanziert würde er durch eine Versicherung – bezahlt von Arbeitgebern und Arbeitnehmern.
Den Arbeitgebern ist diese Regelung zu teuer und zu starr – insbesondere für kleinere Firmen. Sie sagen: Unternehmen könnten zusätzliche Sozialausgaben nicht ohne Weiteres tragen. Wenn das Baby kommt, sollten Firmen stattdessen mit Vätern individuelle Lösungen aushandeln dürfen. Vaterschaftsurlaub allein sei zudem kein ausreichendes Mittel, um Familie und Beruf besser unter einen Hut zu bekommen.
Ist Vaterschaftsurlaub dringend nötig oder ist er ein Luxus, den wir uns nicht leisten können? Sinnvolle Familienpolitik oder teurer Sozialausbau?
Im Studio diskutierten:
- Daniella Lützelschwab, Schweizerischer Arbeitgeberverband
- Adrian Wüthrich, Arbeitnehmerdachverband Travail Suisse