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«Nid glich!» 15 inspirierende Ideen für Gleichstellung im Alltag

Welchen Beitrag leistet ihr für die Gleichstellung? Das wollten wir im Rahmen der Aktion «Nid glich!» von euch wissen. Wir haben Dutzende inspirierende Ideen von euch erhalten. Und wir sind offen für weitere Vorschläge!

1. Rollen tauschen

«Wir haben letzten September nach unseren ersten 10 Jahren Kinderbetreuung getauscht (Halbzeitpfiff). Meine Frau Coni arbeitet 100% und macht eine 2-jährige Weiterbildung zur Anästhesieexpertin, während ich daheim das Ruder übernommen habe und die Familie sowie den Haushalt manage. Ich liebe es und kann dies nur weiterempfehlen. Wir erleben uns alle komplett neu.»

Dave Tschumi, Flims

2. Klischees durchbrechen

«Wenn ich für meine Enkelinnen ein Geschenk einpacken lasse und die Verkäuferin fragt: ‹Mädchen oder Bub?› sage ich: ‹Für ein Kind›. Es gibt immer auch Geschenkpapier in gelb oder grün oder rot.»

Marianne Huber, St. Gallen

3. Alle machen alles

«Als Pfadileiter einer gemischten Pfadi-Abteilung habe ich und unser Leitungsteam stets darauf geachtet, dass das Geschlecht nie eine Rolle spielt. So ist es bei uns selbstverständlich, dass Jungs bspw. abwaschen und kochen und Mädchen Baumstämme tragen und Holz hacken. Dies machen sie mit Freude. Ebenfalls gibt es bei uns kein geschlechtergetrenntes Programm, höchstens nach Interessen getrenntes Programm, nach dem Motto: "der Unterschied innerhalb der Geschlechter ist viel grösser, als zwischen den Geschlechtern"

Stephane Maire, Luzern

4. Das Ganze unverkrampft angehen

«Meine Frau und ich leben seit 32 Jahren zusammen und haben eine 29-jährige Tochter und einen 21-jährigen Sohn. Gleichstellung ist für uns selbstverständlich, unsere Kinder haben das in ihrer Lebens- oder Denkweise nie in Frage gestellt. Es ist schlicht und einfach normal für sie. Also, liebe Mitmenschen, nicht verkrampfen, keine Klischees sondern ganz normal mit dem Thema umgehen. Und wenn eure Tochter mit Puppen spielen will, ist das voll OK!»

Roger Hegglin, Zug

5. Rollenbilder aufbrechen

«Ich arbeite in der Berufsbildung und versuche stetig, Mädchen für technische Berufe zu gewinnen. Mädchen sind vielfach sehr gut in den technischen Fächern (Mathe, Geometrie, Chemie, etc.) und dennoch kommt ihnen ein technischer Beruf nicht einmal in den Sinn.»

Beni

6. An Gleichberechtigung auf beiden Seiten denken

«Ich habe wie meine männlichen Kameraden Militärdienst geleistet. Denn auch das gehört zur Gleichstellung.»

Felicitas Stähli, Suhr

7. Dem Umfeld den Spiegel vorsetzen

«Mein Verlobter wird meinen Nachnamen annehmen. Für uns war das die normalste Entscheidung der Welt, für alle anderen in unserem Umfeld aber ein riesen Drama. Eine Aussage von einem Arbeitskollegen meines Verlobten: "Was? Warum tust du das? Ist dir bewusst, wie viel dich die Namensänderungen der Ausweise alles kosten?!" Als ob es bei mir als Frau weniger kosten würde. Wir werden allen den Spiegel vorsetzen, die schockiert auf unsere Entscheidung reagieren»

Isabelle Egloff, Möhlin

8. (Andere) Frauen unterstützen

«Ich unterstütze in allen Berufen die Frauen: meine Steuerberaterin, meine Frauenärztin, meine Zahnärztin, meine Dermatologin, meine Physiotherapeutin, meine Apothekerin. Das kann ich nicht überall machen, aber dort, wo es sich anbietet. Selbst wenn die Frauen höhere Ansätze an Kosten haben als Männer, bevorzuge ich sie. Das ist mein Beitrag.

Graziella Sanfilippo, Basel

9. Klassische Männerdomänen aufmischen

«Ich leite eine Plattenlegerfirma in der Region Basel mit mehr als 40 Mitarbeitenden (hauptsächlich Männer ;-)). Mit 28 Jahren bin ich quer in den Familienbetrieb eingestiegen und habe die Plattenlegerlehre, den Plattenlegerchef und schlussendlich noch den Plattenlegermeister gemacht. Wir haben eine 11-jährige Tochter und mein Ehemann hat von Anfang an den grösseren Teil der Kinderbetreuung und Hausarbeit übernommen. Wir sind ganz klar kein klassisches Ehepaar, haben uns aber gemeinsam für diesen Weg entschieden und sind diesen bis heute erfolgreich gegangen.»

Nicole Ott, Allschwil

SRF 3 «Nid glich!»: Mein Beitrag zur Gleichstellung

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Legende: SRF

Zum 50. Juibläum des Frauenstimmrechts in der Schweiz thematisiert SRF 3 die kleinen und grossen Beiträge, die wir alle jeden Tag für die Gleichstellung der Geschlechter leisten. Sei es jener der Chefin, die sich für Lohngleichheit einsetzt; des Eishockeyclubs, der sich für die Frauenförderung stark macht, oder die Eltern, die gleichberechtigt die Erziehung der Kinder übernehmen. Was ist dein Beitrag? Schreib uns, was du im Alltag für die Gleichstellung machst. Wir sind gespannt!

10. Gleichberechtigung vorleben

«Wir passen beim Singen die Kinderlieder an. Und wir erziehen unsere Kinder nach dem Grundsatz: Du kannst all deine Träume erfüllen. Aber das wichtigste: wir leben Gleichberechtigung vor. Es ist auch für mich schön, nicht «nur» die Mutter zu sein.»

Nadia Keller

11. Dem inneren Kompass folgen

«Als ich als selbständiger Arbeitgeber Mitarbeiter/innen suchte, stellte ich eine Frau und einen Mann 1990 zum gleichen Lohn an. Meine Freunde erklärten mir, dass das gar nicht nötig sei. Heute bin ich pensioniert und froh, damals so entschieden zu haben.»

Ernesto Asher Meng, Jenins

12. Von Frauen reden, wenn Frauen gemeint sind

«Selbst bei uns in der Damenriege wird oft die männliche Form verwendet, obwohl wir ausschliesslich Frauen sind. So zum Beispiel ‹Jeder holt sich einen Ball›. Oder: ‹Wer zuerst fertig ist, ist der Sieger›. Das stört mich schon lange und ich habe beschlossen, etwas dagegen zu tun. Vor einiger Zeit habe ich angefangen, immer die weibliche Form zu korrigieren. Meist mit einem Schmunzeln, damit es nicht allzu nervt. Und siehe da: Langsam nützt es ein bisschen, öfters höre ich, wie die anderen – mit einem schmunzelnden Seitenblick auf mich – die weibliche Form auch gebrauchen.»

Sandra Strüby, Buckten

13. Politisch aktiv werden

«Mein Beitrag zur Gleichstellung ist meine Unterschrift zum offenen Brief an den Ständerat, da die Kommission des Ständerates die Erhöhung des Frauenrentenalters vorschlägt. Ich habe alle meine Freundinnen aufgeboten, diesen auch zu unterschreiben. Zuerst wurden wir ein ganzes Erwerbsleben lohnmässig benachteiligt. Und jetzt sollen wir noch länger auf weniger Rente warten... Wie gerecht ist das denn?»

Birgit Schönhofen, Biel

14. Unbequeme Fragen stellen

«Als ich in der Schule Sexualaufklärung unterrichtete, versuchte ich immer auf die Rollenbilder von Mann und Frau einzugehen: Warum dürfen Jungs nicht weinen? Haben wirklich alle Mädchen gerne pink? Mit den älteren Jugendlichen war es mir besonders wichtig aufzuzeigen, dass nur, weil es sehr viel mehr Verhütungsmittel für Frauen gibt, Verhütung nicht nur Frauensache ist und man auch die Kosten dafür teilen sollte. Falls ich jemals Kinder haben werde, möchte ich, anstelle nur meiner Tochter zu sagen, dass sie nachts aufpassen soll, vielmehr meinem Sohn beibringen, wie er sich korrekt verhält und Frauen bei Dämmerung keine Angst einjagt.»

Eva Burri, Zürich

15. Die Männer nicht vergessen!

«Ich bin Gewerkschafterin und war im Herbst 2020 Social Media-Verantwortliche für die Initiative 4 Wochen Vaterschaftsurlaub. Denn Gleichstellung heisst auch, für Väter bessere Rahmenbedingunen zu schaffen.»

Aline Leitner, Aarau

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