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Avril Lavigne: «Ich nenne mich selbst nicht Punk»
Aus Kultur Webvideos vom 25.09.2024.
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Happy Birthday, Avril Lavigne! Das Punk-Girl wird 40 – und bleibt jung, ohne sich zu blamieren

Mit «Complicated» wurde sie über Nacht zum Weltstar – da war sie gerade mal 17. Die Teen-Girl-Energie bewahrt sich Avril Lavigne auch mit 40 noch, zeitlosen Hits und 2000er-Revival sei Dank.

Ihr Debütalbum «Let Go» kam 2002 raus, kürzlich ist eine «Greatest Hits»-Compilation erschienen und am 27. September 2024 wird Avril Lavigne 40 Jahre alt. Frisch dabei ist die Kanadierin definitiv nicht mehr – und doch scheint sie ewig jung zu bleiben, ohne peinlich zu werden.

Hier sind die drei Hauptgründe dafür.

1. Ihre Hits sind zeitlos

Auch rund zwei Dekaden später ist das Leben immer noch «Complicated», Trennungen versauen nach wie vor «My Happy Ending» und manchmal steht zwischen einem selbst und dem Objekt der Begierde eine lästige «Girlfriend». Kurz: Die in ihren frühen Songs besungenen essentiellsten Probleme des Lebens sind mit knapp 20 und Anfang 40 oftmals dieselben.

Bedeutungsschwanger, komplex, vielseitig interpretierbar – nichts davon trifft auf die Texte von Avril Lavigne zu. Immer wieder schlagen sie sich gar das Knie auf im Skatepark der Banalitäten. Aber die Lyrics ihrer grossen Hits sind eingängig und verpackt in zeitlose Pop-Punk-Banger («Sk8er Boi»!) und Rock-Balladen («I’m With You», hach), die wohl noch lange keinen Staub ansetzen werden.

2. Pop-Punk ist nicht (mehr) tot

Vollgas Rock war die aus Belleville, Ontario stammende Musikerin nie, sie stand stets mit mindestens einem Bein im Pop. Auf den Platten «Avril Lavigne» (2013) und «Head Above Water» (2019) waren es sogar eher beide Beine. Mit dem 2022er «Love Sux» kehrte sie zu ihren Pop-Punk-Wurzeln zurück und landete ganz ordentliche Kritiken und Chartplatzierungen. Das Album ist zwar kein Instant-Classic, aber viel wichtiger: Es wirkt nicht anbiedernd oder gar peinlich; denn Avril ist darauf authentisch.

Zusätzlich spielt ihr in die Karten, dass sich Pop-Punk in den vergangenen Jahren wieder in den Mainstream geshreddet hat. MGK (so nennt sich Machine Gun Kelly jetzt offiziell) brachte das Genre zurück auf die ganz grosse Bühne und Olivia Rodrigo mauserte sich zur Gen-Z-Reinkarnation von Avril Lavigne und Paramores Hayley Williams. Mit dem Sound schwappte auch eine 2000er-Welle über die Modewelt, weshalb die frühen Avril-Looks heute so angesagt sind wie seit 20 Jahren nicht mehr.

3. Sie ist ein Vorbild – für Frauen und Girls

Obwohl sie mit grossen Rock-Namen verheiratet (Deryck Whibley von Sum 41, Chad Kroeger von Nickelback) und weiteren bekannten Musikern zusammen (Mod Sun, Tyga) war, ging Avril nie in deren Schatten unter. Zurückgezogen hatte sie sich nur, nachdem sie Mitte der 2010er an Lyme-Borreliose erkrankte – und die Krankheit schliesslich besiegte.

Mit ihren nunmehr 40 Jahren zeigt Avril Lavigne mit ihren Songs und auf der Bühne, dass man auch als gestandene Frau immer eine Rotzgöre sein darf, wenn einem danach ist. Sie ist nach wie vor der Prototyp des Emo- und Skater-Girls und damit 2024 gleichermassen Halloween-Kostüm-Vorlage und Streetstyle-Inspo. Das macht ihr so schnell niemand nach.

SRF 3, 27.9.2024, 5:40 Uhr

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