Ohne Ilana Walker hören Lo & Leduc nichts
Ilana Walker ist Tontechnikerin und aktuell als Monitormischerin mit Lo & Leduc unterwegs. Mit ihrem Auto «Leitchue Bertha» transportiert sie das technische Material, verkabelt Instrumente und Mischpult und ist verantwortlich dafür, dass sich alle Musiker und Musikerinnen auf der Bühne gut hören.
Auch wenn Mischpulte heute zum Glück nicht mehr 400 Kilo schwer seien, der technische Fortschritt habe ihre Arbeit nicht nur einfacher gemacht, sagt die 36-Jährige. Sorgenfalten bescheren ihr aber vor Allem Witterungsumstände. «Wenn eine Sturmböe ein schlecht befestigtes Zelt vom Camping-Platz herüberweht, kanns gefährlich werden.»
Dass sie als Frau in einem Job arbeitet, der früher praktisch ausschliesslich von Männern erledigt wurde, stört sie nicht. Wenn Walker mit Sexismus konfrontiert wird, weiss sie sich zu helfen: «Ich habe so einige Sprüche auf Lager, einige davon unter der Gürtellinie», sagt sie und lacht.
Ohne Sämu Berger spielt keine Band auf der Gurtenhauptbühne
Gerade mal drei bis vier Stunden Schlaf pro Nacht bekommt Sämu Berger während des Gurtenfestivals. Der 48-jährige ist Stage Manager der Hauptbühne, das heisst, dass er tonnenweise Material koordiniert, das zur richtigen Zeit am rechten Ort sein muss. Ausserdem schaut er, dass die Wünsche der kleineren Bands neben den Ansprüchen der Headliner nicht vergessen gehen.
Grosse Acts würden zum Teil mit einer Entourage von bis zu 60 Leuten reisen, um kein Detail dem Zufall zu überlassen, erzählt Berger. «Der Druck, der auf den Musikschaffenden lastet, ist gross und den bekomme auch ich zu spüren». Und manchmal sei’s mit Musikschaffenden wie im Kindergarten: «Emotionen wie Trotz oder Freude kommen pur und ungefiltert.»
Berger ist 2023 zum siebten Mal Stage Manager der Hauptbühne. «Der Job ist so stressig, dass ich mich jedes Jahr frage, warum ich mir das antue. Aber sobald eine Band loslegt, bekomm ich regelmässig Hühnerhaut. Das ist Grund genug.»
Ohne Jenni Moosmann verdurstet das Sittertobel
Ganze 164'000 Liter Bier flossen 2022 durch die Zapfhähne des Openair St. Gallen. Das sei eine ganze Menge mehr als in den Jahren zuvor, sagt Jennifer Moosmann. «Offenbar vertragen die Jungen heute einfach mehr.»
Wenn jemand Bescheid weiss darüber, wie viel im Sittertobel getrunken und gegessen wird, dann Moosmann. Die 30-jährige ist Chefin des Food-, Beverage- und Hospitality-Bereichs des ganzen Openair St. Gallen. Sie ist verantwortlich dafür, dass alle 32 Bars rechtzeitig genügend Getränke geliefert bekommen, was bei einem vollen Festivalgelände nicht immer einfach ist. Ausserdem koordiniert sie 85 Foodstände, wovon nur noch sieben nicht auch veganes Essen anbieten.
Jenni Moosmann kümmert sich aber nicht nur um das leibliche Wohl des Festivalpublikums, sondern ist auch verantwortlich dafür, dass die Sonderwünsche der Stars erfüllt werden. «Eine Band wollte einen Welpen im Backstage haben. Das ging aber nicht, schon nur aus rechtlichen Gründen. Wir haben ihnen dann einen Stoffhund reingestellt.»