Höhepunkt: Billy Talent
Die Kanadier bliesen ihre Rocknummern durch die Val Lumnezia, dass es ein Vergnügen war. Mit viel Spielfreude und Vorwärtsdrang brachten sie Bewegung ins Publikum und überzeugten durch eine engagierte und energiegeladene Show.
Tiefpunkt: Sido
Zugegeben: Rein stimmungsmässig war Sido alles andere als unterirdisch. Der deutsche Rapper war jedoch dermassen verstimmt und verpeilt, dass er zeitweise weder sich noch sein Publikum spürte. Als wäre das Openair Lumnezia seiner nicht würdig, reihte er Flachwitz an Stammtischspruch und wirkte hin und wieder wie ein alter, frustrierter Onkel, der an der falschen Party gelandet ist. Sorry Sido. Cool ist anders.
Anziehungspunkt: Milky Chance
Mit ihrer Single «Stolen Dance» wurde das Duo Milky Chance aus Kassel weltberühmt. Was auf einen Schlag geschah, klingt bis heute nach. Auch am Openair Lumnezia spielten sie eine unaufgeregte, aber solide und sympathische Show, welche die Leute in Scharen vor die Bühne lockte.
Treffpunkt: Dabu Fantastic
Sie ziehen von Festival zu Festival und spielen sich in grossen Schritten in die erste Liga der Schweizer Musikszene. Sie realisieren, wie ihre Songs bekannter werden und erfreuen sich ob der wachsenden Textsicherheit des Publikums.
Elfmeterpunkt: Lo & Leduc
Was Lo & Leduc an Magie bei ihrem Heimspiel auf dem Gurten erleben durften, konnte ihnen das Openair Lumnezia natürlich nicht bieten. Aber das liegt vor allem an der Grösse des Festivals. Lo & Leduc gaben der Val Lumnezia die volle Ladung und kriegten dafür viel zurück.
Schlusspunkt: Sportfreunde Stiller
Die Altmeister des deutschsprachigen Indie-Rocks haben es noch immer drauf. Ihre Hymnen stehen wie Felsen in der Brandung, welche durch die Zeit kaum ausgewaschen wurden. Die Münchener sorgten für einen gelungenen Abschluss des diesjährigen Openair Lumnezia und trotzten gemeinsam mit dem Publikum dem strömenden Regen am Anfang des Konzerts.