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Musik-Blog Bubi Eifach: Mutige Feiglinge

Wer nach zwei Alben das vierte aufnimmt, weil das dritte als das Schwierigste gilt, ist eigentlich ein bisschen feige. Oder mutig? Dreist ganz sicher. Klar ist: Diese Aktion ist sowas von BUBI EIFACH. Und das ist gut so.

Ganz ehrlich: Die neue Bubi Eifach-«Album #4» macht mich eigentlich ein bisschen traurig. Wieso? Weil ich diese Direktheit, Kompromisslosigkeit und Mittelfinger-Attitüde bei dieser (im Schnitt) Ü50-Kapelle so viel stärker spüre, als bei unzähligen jungen Schweizer Bands, die gerade probieren, sich einen Namen zu machen.

Gregi Sigrist

Gregi Sigrist

Musikjournalist für Pop/Rock von Schweizer Radio und Fernsehen

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Im Musik-Blog schaut er auf, unter und hinter aktuelle Musikthemen und ihre Nebengeräusche.

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Alte Säcke

Ja. Das Alter ist ein Thema auf Bubi Eifachs drittem Werk «Album #4» (Release: 26. Oktober 2018). Von Nostalgie aber keine Spur. Was bei Gölä «I hätt no viu blöder ta» heisst, heisst bei Bubi Eifach «Gschisse druf». Bubi Eifach-Frontmann Bubi Rufener blickt, singt und textet mit durchgedrücktem Gaspedal nach vorne. Seine brillante Band liefert die musikalischen PS dazu.

Audio
Bubi Eifach «Gschisse druf»
aus Audio Musik SRF 3 vom 22.10.2018.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 35 Sekunden.

Psychedelischer Rock mit Blues-Note und Popappeal

Musikalisch bleiben sich Bubi Eifach auf «Album #4» treu, ohne dabei stehenzubleiben oder sich einzuschränken. Oli Hartung (Stop The Shoppers, Hank Shizzoe u.v.a.) beweist einmal mehr, dass er alles spielen kann, aber nichts spielen muss, was nicht absolut notwendig ist. Seine Gitarren schreien, stampfen, krächzen, ziehen, treiben und weinen. Mehr Leben kriegt aus sechs Saiten kein mir bekannter Schweizer Gitarrist heraus.

Perfekt in den Dienst der Songs stellen sich auch Schlagzeuger Gert Stäuble (Züri West) und Bassist Ere Gerber (Gus MacGregor). Sie legen das Fundament, bieten Sicherheit und bauen Rufener die perfekte Bühne, um sich als Frontfigur auszutoben. Ich kann es auch anders sagen: Wer diese Band im Rücken hat, hat erst dann ein Problem, wenn ein Mitglied aussteigen will.

Das Beste an «Album #4»

Hier haben vier exzellente Musiker zum dritten Mal ein Album aufgenommen, auf das kaum wer gewartet hat, sich aber alle anhören sollten. Nicht nur, weil man darauf Ausschnitte unserer Leben, verpackt im Popsong-Format, findet. Viel mehr, weil dieses Album, abgesehen vielleicht von «Bbbitte», welcher mich persönlich ein bisschen zu sehr an Züri Wests «Bitte Baby» erinnert, keine Songs enthält, die etwas sein wollen, was sie nicht sind.

Bei solchen Songs schmeisse ich das Autoradio vor Begeisterung aus dem Fenster, ohne es auch nur eine Sekunde zu bereuen. Wisst ihr, was ich meine? Nein? Dann hört euch «Album #4» an.

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