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Musik-Blog Kurt Cobain ist tot – seit 25 Jahren schon

1994 war das Jahr, in welchem ich meine Berufslehre und Kurt Cobain sein Leben beendete. Beides hielt ich lange Zeit für ziemlich unvorstellbar. Noch heute weiss ich, wie für mich damals die Welt unterging. Und für mich wird der Nirvana-Frontmann wohl nie ganz gestorben sein.

17 Jahre sind ein gutes Alter, um ganzheitlich von, durch und mit Popmusik zu leben. 17 ist ein gutes Alter, um Helden zu haben. Mit 17 ist man schon jemand, muss noch nicht viel und darf so einiges. Sich zum Beispiel das Herz aus der Brust reissen, um es in den wilden Ozean der Popmusik zu werfen. Und zwar mit dem Wissen, dass man dadurch ein bisschen sterben kann, ohne wirklich tot zu sein.

Gregi Sigrist

Gregi Sigrist

Musikjournalist für Pop/Rock von Schweizer Radio und Fernsehen

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Im Musik-Blog schaut er auf, unter und hinter aktuelle Musikthemen und ihre Nebengeräusche.

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Smells Like Teen Spirit

Wer mit 17 dem Song «Smells Like Teen Spirit» begegnet ist, weiss wovon ich spreche, wenn ich sage, dass mir für dieses Pop-Erlebnis die Worte fehlten. Dieser Cobain illustrierte die Wut, die ich damals in mir hatte. Er schien meiner Verzweiflung Luft zu verschaffen. Er schrie für mich und uns – dieser Grunge-Jesus und Anti-Held, den wir als grösstes Rock-Idol der Gegenwart feierten. Drei Jahre später ging die Welt unter.

Cobain fasziniert noch heute neue Generationen. So zum Beispiel die Winterthurer Band Hathors, die Gast beim Rock Special ist.

«It’s better to burn out than to fade away»

Mit einer Überdosis Heroin in den Venen und einer Kugel im Kopf fand man Cobains Leiche am 5. April 1994 in seinem Haus in Seattle. Die letzten Worte in seinem Abschiedsbrief: «It’s better to burn out than to fade away» - ein Zitat aus dem Neil Young-Song «My My, Hey Hey (Out Of The Blue)».

Er wurde 27 Jahre alt. Genau wie Janis Joplin, Jimi Hendrix oder Jim Morrison.

Cobain im Nirvana

Mit dem abrupten Übertritt ins Jenseits erlangte Kurt Cobain die Unsterblichkeit. In zwei Jahren wird er so lange tot sein, wie er gelebt hat. Wir haben ihn, sein Leben und Schaffen über all die Jahre bestimmt auch verklärt. Was mich aber nach wie vor umhaut: Höre ich mir «Nevermind» heute an, bin ich sofort wieder 17. Dann werde ich 20 und Cobain stirbt. Und die Musik? Die klingt nach wie vor so, als könnte sie morgen erscheinen und eine ganze Generation elektrisieren.

Tut sie aber nicht. Was für uns ein Erdbeben war, ist heute noch ein modisches T-Shirt, welches im H&M neben Motörhead- und Ramones-Logos hängt.

Ich aber werde immer ein bisschen traurig sein. Und ein bisschen glücklich, dass ich 17 war, als Nirvana den Grunge mit Pop impften. Denn so fühlt sich Pop-Musik in einem Menschenleben wohl nur einmal an.

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