Eins war klar: Eminem wird das Sakrileg in Form von Machine Gun Kellys Song «Rap Devil» nicht einfach so hinnehmen. In diesem Track antwortete Machine Gun Kelly auf die zahlreichen Disses, die Eminem auf seinem neuen Album «Kamikaze» auf den Rapper aus Cleveland abfeuert. Nun schlägt Eminem mit dem Song «Killshot» und geballter Wortgewalt zurück. Fazit: Reize Eminem lieber nicht, da hast du definitiv das Nachsehen.
Den Fans gefällts: Mit seinem Diss-Track befindet sich Eminem zurzeit auf Rekordjagd. Der Song wurde auf Youtube 24 Stunden nach Veröffentlichung bereits über 30 Millionen Mal geklickt.
Spott aus dem Hause Machine Gun Kelly
Machine Gun Kelly seinerseits antwortet auf Twitter mit Hohn und verlacht «Killshot» lediglich als «Legshot», also einen Schuss ins Bein, der somit nicht tödlich ist. Zudem findet er, Eminem hätte viel zu lange für seinen Diss-Track gebraucht.
Machine Gun Kelly nutzt zudem die Gunst der Stunde und das gestiegene Interesse an seiner Person. Fast im gleichen Atemzug hat der Texaner für den 21. September eine neue EP namens «Binge» angekündigt . Wetten, dass wieder ein liebevoller, Eminem gewidmeter Song drauf sein wird? Wir würden mal sagen: Fortsetzung folgt...
Was bisher geschah...
Am 31. August veröffentlichte US-Rapper Eminem überraschend sein zehntes Studioalbum «Kamikaze». Seither wird das Album im Netz heiss und kontrovers diskutiert. Grund: Der verbale Rundumschlag des Superstars.
Hier ein paar Zahlen, die aufzeigen, wie wütend sich Eminem auf «Kamikaze» gibt. Der Twitter-Account Hip Hop By The Numbers hat das gesamte Album analysiert und folgende Wut-Statistik erstellt:
- Das Album umfasst 11 Songs (eigentlich 13, zwei Tracks sind aber Interludes). Insgesamt enthalten diese 11 Songs 990 Bars (also Rhymes bzw. Textzeilen).
- Das Herzstück von Eminems Schimpftirade stellt der Album-Opener «The Ringer» dar. Der Rapper gibt in diesem Song 159 Bars zum Besten, 67 davon sind Diss-Bars. Somit wird in fast jeder zweiten Zeile jemand zur Schnecke gemacht.
- Die restlichen Songs beinhalten teilweise nur halb so viele Diss-Zeilen. Im Durchschnitt wird aber immer noch in jeder vierten Zeile gedisst.
Eminems Diss-Opfer: Das sind die Top 5
Von den insgesamt 990 Bars auf «Kamikaze» sind 153 Diss-Bars. Diese Verunglimpfungen beziehen sich auf rund 20 konkrete Ziele. Leider lassen sich nicht ganz alle Disses zuordnen – die meisten Opfer sind aber klar.
Am häufigsten unter die Räder kommt mit insgesamt 27 Disses der texanische Rapper Machine Gun Kelly . Seit einem Tweet im Jahre 2012, in dem er Interesse an Eminems Tochter Hailie bekundete, herrscht dicke Luft zwischen den beiden.
Machine Gun Kelly lässt Eminems Beschimpfungen auf «Kamikaze» aber nicht auf sich sitzen. Nicht einmal eine Woche nach dem Albumrelease veröffentlichte dieser einen Antwort-Track mit dem Titel «Rap Devil». Darin zerpflückt er seinerseits Eminem.
Neben Eminems unangefochtenem Lieblingsopfer Machine Gun Kelly folgen auf den Plätzen zwei bis fünf die Rapper Joe Budden (15 Disses), Drake (13), US-Präsident Trump (11), sowie Journalisten im Allgemeinen (10).
Allerdings meldete sich schnell Eminems Manager Paul Rosenberg zu Wort und klassifizierte die Drake-Disses als Falschinterpretationen.
Somit würde der rabiate Radiomoderator und TV-Host Charlamagne Tha God (9 Disses) den fünften Platz in Eminems Top 5 erben.
Die Antwort von Die Antwoord
Wer etwas auf sich hält, wird Eminems Kritik nicht einfach so hinnehmen. So zum Beispiel auch nicht Die Antwoord , die von Eminem ebenfalls in mehreren Zeilen ihr Fett weg bekommen. Die südafrikanische Rap-Rave-Band veröffentlichte ein kurzes Freestyle-Video und skandiert zum Schluss «E.M.I.N.E.M.R.I.P.».
Disses zwischen Eminem und Die Antwoord haben bereits Tradition. So machten sich die Südafrikaner vergangenen Dezember über den Rapper lustig, weil er in seinem Song «Untouchable», dem Flow seines Rhymes geschuldet, deren Namen falsch ausspricht.
Generell ist in Verbindung mit Eminems Disses auf «Kamikaze» wohl noch für reichlich gute Unterhaltung gesorgt in den kommenden Wochen.