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Rechtsstreit um Nirvana Baby Diese Albumcover sorgten für rote Köpfe

Nirvana gewinnen im Rechtsstreit gegen das «Nevermind»-Baby. Andere berühmte Bands mussten ihre Alben zurückziehen. Oft war Nacktheit ein Grund. Aber nicht immer. Diese Alben von den Beatles, Scorpions, Guns N' Roses oder Rolling Stones wurden (in manchen Ländern) zurückgezogen.

Es ist eine der berühmtesten Platten der Musikgeschichte. Mindestens so ikonisch ist das Nirvana «Nevermind» Albumcover mit dem nackten Baby, das einer Dollarnote hinterher schwimmt. Seit Jahren klagt das ehemalige Baby Model Spencer Elden (heute 34-jährig) gegen die verbliebenen Nirvana Bandmitglieder und ihren Fotografen wegen Verbreitung von Kinderpornografie. Durch den Albumrelease habe er «lebenslanges Leiden» erlitten. Daher forderte er 150'000 US-Dollar von jeder beklagten Partei und den Stopp der Verbreitung seines Bildes.

Nirvana Baby auf dem Cover von Nevermind
Legende: Schwimmt den Dollars weiterhin hinterher: «Nirvana Baby» Spencer Elden Keystone

Nun wird Spencer Elden den Dollars weiter hinterher schwimmen müssen, denn seine Klage wurde erneut von einem Richter abgewiesen. Weder die Pose, die Umgebung noch der Gesamtkontext liessen darauf schliessen, dass das Albumcover sexuell eindeutige Handlungen zeigt. Ausserdem hätte Elden jahrelang vom Bild profitiert, indem er sich selbst als «Nirvana Baby» vermarktete.

Die Kontroverse um das berühmte Nirvana Album ist nur eines in einer langen Reihe von umstrittenen Albumcovers. Einige wurden von den Bands oder deren Plattenfirmen auf öffentlichen Druck zurückgezogen. Manche sind umstritten, andere (aus heutiger Sicht) zum Schmunzeln.

The Beatles – «Yesterday and Today»

Abgerissene Puppenköpfe und rohes Fleisch: 750'000 Exemplare des Beatles-Albums «Yesterday and Today» wurden 1966 in den USA zurückgezogen und durch ein braves Bandfoto ersetzt.

Scorpions – «Virgin Killer»

Den Scorpions gelang mit dem Album «Virgin Killer» 1976 der Durchbruch. Der öffentliche Aufschrei rund um das nackte, zehnjährige Mädchen auf dem Cover führte zur Verbannung des Albums aus den Plattenläden. In Japan (und unter den Ladentheken) wurde das Original weiterhin verkauft.

Rolling Stones – «Beggars Banquet»

WC-Fotos waren in den USA lange Zeit Tabu. Deshalb entschied sich die amerikanische Plattenfirma der Rolling Stones für ein harmloses, weisses Albumcover.

David Bowie – «Diamond Dogs»

Von vorne kein Problem. Die Rückseite des David Bowie-Albums «Diamond Dogs» zeigt Bowie mit einem Hundehinterteil, inklusive Penis. Dieser wurde auf der überarbeiten Version wegretuschiert.

Sabrina Carpenter – «Man’s Best Friend»

Als Sabrina Carpenter diesen Sommer ihr Album «Man’s Best Friend» ankündigte, wimmelte es in den sozialen Medien von Kritikerinnen, die das Cover als frauenfeindlich und rückständig bezeichneten. Kurz darauf enthüllte Carpenter ein neues, alternatives Cover. Dieses sei «von Gott abgesegnet».

Guns n' Roses – «Appetite for Destruction»

Das Original Cover des Guns N' Roses Albums «Appetite for Destruction» (1987) des Malers Robert Williams zeigt eine Frau, die von einem Roboter vergewaltigt wurde. Dieser wird von einem noch grösseren Monster angegriffen. Das Original wurde kurz nach Albumrelease durch ein Totenkopf-Cover der Bandmitglieder ersetzt.

Van Halen – «Balance»

Die siamesischen Zwillinge auf dem Cover des Van Halen Albums «Balance» (1995) sorgten in einigen Ländern für Ärger. In Japan und in Teilen der USA wurde aus den Zwillingen ein einzelnes Kind auf einer Schaukel.

SRF 3; 03.10.2025; 14:40 Uhr

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