Blut, Schweiss, Tränen und eine Stange Geld stecken hinter jeder «MTV Unplugged»-Produktion. Der Druck ist hoch. Das sah man im letzten Jahr bei Patent Ochsner und das war auch bei Stress nicht anders. Dazu kommt: Stress ist ein Perfektionist. Geduld nicht sein bester Freund und die Dinge dem Zufall überlassen, nicht seine Art.
Und doch: So viel Vorbereitung in der ganzen Geschichte auch steckt – zu hundert Prozent planen kann man einen solchen Auftritt nicht. «Wenn du ein klares Bild von einem solchen Abend vor Augen hast, verlierst du», erzählt Stress in der Musik-Dok «20 Jahre Stress: und kein bisschen leise». Und weiter: «Du musst auf die Bühne gehen und probieren, den Raum und das Publikum zu lesen – und darauf zu reagieren.»
Seit 20 Jahren ist Andres Andrekson als Stress solo unterwegs. Mit zwölf Jahren zog er aus Estland in die Schweiz, sechs Jahre später veröffentlichte er das erste Album mit seiner damaligen Band Double Pact. Dann eroberte er als Solokünstler die Deutschschweiz und feiert nun seine erfolgreichen und rastlosen zwei Stress-Dekaden.
Die grössten Hits und andere Songperlen von Stress, neu arrangiert und im Zürcher Schiffbau live auf die Bühne gebracht – das ist das erste französischsprachige «MTV Unplugged» der Geschichte. Als Gäste durfte Stress unter anderen Stefanie Heinzmann, EAZ, Noah Veraguth von Pegasus, Bastian Baker und Loco Escrito auf der Bühne willkommen heissen.
Das «MTV Unplugged»-Projekt ging zeitlich aber noch weiter zurück. Zum Beispiel in die Zeit, als Stress zusammen mit Nega und Yvan als Double Pact für Aufsehen sorgte. Die SRF-Musik-Dok bringt, nebst vielen teilweise noch nie veröffentlichten Archivaufnahmen, auch das allererste Demotape des Trios ans Licht. Wir erfahren, wieso Stress stets Kondensmilch in den Backstage bestellt und wie er Stefanie Heinzmanns Herz gewann, indem er ihr sagte, sie sähe aus wie eine Prostituierte.