«Es freut mich, zu sehen, dass Schwimmen immer beliebter wird», sagt Lisa Mamié. Die Profischwimmerin hat eben erst an den Schweizermeisterschaften in Uster drei Titel geholt. Mamié schwimmt, seit sie acht Jahre alt ist, im Verein Limmat Sharks Zürich und ist nach wie vor fasziniert von der Sportart. «Mir macht es Spass, an den Details zu feilen, um noch besser zu werden.»
Nebst Wandern, Joggen, Velo- und Skifahren zählt Schwimmen zu den beliebtesten Sportaktivitäten der Schweizer Bevölkerung. Das zeigt eine Studie des Bundesamts für Sport (Baspo) aus dem Jahr 2020. Rund 40 Prozent der befragten Personen geben an, dass sie regelmässig schwimmen.
Fragt man bei den Hallenbädern nach, bestätigt sich der Schwimm-Trend.
Neue Halle lädt in Bern zum Schwimmen ein
Die Stadtberner Hallenbäder haben 2023 im Vergleich zum Vorjahr rund 30 Prozent mehr Besucherinnen und Besucher verzeichnet. So steht’s in der Medienmitteilung des Berner Sportamts von Anfang Jahr. Ein Grund für die Zunahme sei die Schwimmhalle Neufeld, die im letzten September eröffnet wurde, sagt Christian Bigler, Leiter des Sportamts.
«Weiter muss man berücksichtigen, dass Bern seit Jahren an einem Manko litt, was Schwimmgelegenheiten betrifft.» Dank der neuen Schwimmhalle erhalten Privatpersonen und Vereine schlicht mehr Schwimmzeit.
Auch in Basel lieben sie das Wasser
Dass Schwimmen im Trend liegt, bestätigt auch Peter Portmann, Leiter der Bäder der Stadt Basel. «In den letzten Jahren haben wir eine Zunahme der Hallenbadbesuche von schätzungsweise 15 bis 20 Prozent registriert.» Dies, obschon Basel derzeit nur gerade über das Schulhallenbad Kirschgarten und das im Winter überdachte Freibad Eglisee verfügt.
Das Hallenbad Rialto wird noch bis August umfassend saniert, was die Schwimmlust der Baslerinnen und Basler offenbar nicht bremst. «Eine Umfrage hat ergeben, dass Schwimmen bei uns zu den beliebtesten Sportaktivitäten gehört – nebst Wandern und Joggen.» Gründe sieht Portmann unter anderem in der positiven Auswirkung auf die Gesundheit und in der individuellen Flexibilität, was Tempo, Strecke und Trainingszeitpunkt betrifft.
Mehr Kurse für Kinder und Erwachsene
Auch Schwimmclubs, wie der SC Meilen am Zürichsee, erhalten derzeit Auftrieb. «Seit Covid stellen wir fest, dass die Nachfrage an Kursen deutlich gestiegen ist», sagt Andreas Pages, Präsident des Schwimmclubs Meilen am Zürichsee. In den letzten drei Jahren hat sich die Anzahl Kinder, die einen Schwimmkurs besuchen, auf rund 350 erhöht und damit fast verdoppelt.
Was Kurse für Erwachsene angeht, habe man das Angebot von einem auf mehrere Kurse erweitert. Es existiert gar eine Warteliste. «Sportarten wie Triathlon werden immer beliebter», sagt Pages. «Nicht zuletzt deshalb feilen immer mehr Erwachsene an ihrer Schwimmtechnik.»
Grössere Nachfrage, grösserer Aufwand: «Wir haben in den letzten Jahren nebst den vielen Teilzeit- auch mehrere Vollzeitstellen geschaffen – im Trainerbereich und in der Administration.» Gemäss Andreas Pages ist die Nachfrage nicht nur in Meilen, sondern auch andernorts gestiegen. «Wir sind mit einigen Partnerclubs im Austausch, die den Schwimm-Trend bestätigen», sagt er. Und: «Auch das Interesse des Publikums an Wettkämpfen hat sich vergrössert. Das hat man an den letzten Schweizermeisterschaften in Uster gesehen.»