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Umstellung auf DAB+ Fragen und Antworten zum Ende von UKW

Ende 2024 stellt die SRG die UKW-Frequenzen ihrer Radiosender ein. Auch Radio SRF 1, Radio SRF 2 Kultur und Radio SRF 3 können dann nur noch via Digitalradio (bspw. DAB+, Internetradio oder Kabel) empfangen werden.

Wir helfen bei der Umstellung

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Für Fragen rund um die Einstellung von UKW gibt es das Kundencenter der SRG. Hier bekommen Hörerinnen und Hörer Informationen und Unterstützung beim Wechsel:

Hotline:  0848 040 102  (Mo-Fr 8.30-17.30 Uhr; auch am 1.+2. Januar)

E-Mail:  dabplus@srgssr.ch

Sie brauchen ein neues Gerät, damit Sie DAB+ hören können? Hier geht es zum  Einkaufsberater für das Digitalradio  .

Beim SRG-Kundencenter sind in den letzten Wochen mehrere hundert E-Mails und Anrufe zum Thema eingegangen. Hier sind die vier häufigsten Fragen – und die Antworten darauf.

1. Wie lässt sich die Stereoanlage DAB+-fit machen?

Neuere Stereoanlagen sind zwar mit DAB+ ausgestattet, ältere Modelle oft nicht. Bei ihnen lässt sich DAB+ mittels Adapter in den meisten Fällen nachrüsten. Wichtig ist, dass die Stereoanlage einen Aux-in oder Line-in-Eingang (Chinch oder Optical-Anschluss) hat. 

Im Handel sind diverse Modelle für DAB+-Adapter erhältlich. Es gibt sie in unterschiedlichen Preissegmenten, Grössen und Formen.   

2. Warum stellt die SRG UKW ein?

Die zweithäufigste, aber emotionalste Frage betrifft den Entscheid der SRG, sich Ende Jahr von UKW zu verabschieden. Zu diesem Entscheid haben laut SRG viele Faktoren geführt.

Die SRG stellt um

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Die SRG hat im Sommer 2024 entschieden, UKW einzustellen. Bei SRF betrifft das die drei Sender Radio SRF 1, Radio SRF 2 Kultur und Radio SRF 3.

Die weiteren Radiosender von SRF sind bereits jetzt nur via Digitalradio empfangbar, bspw. Radio SRF 4 News, Radio SRF Musikwelle oder Radio SRF Virus. Hier ändert sich nichts.

Die Radiobranche hat vor zehn Jahren beschlossen, auf digitale Verbreitung umzustellen. Es besteht seit 2020 keine Verpflichtung mehr zur UKW-Verbreitung, spätestens 2026 laufen alle UKW-Konzessionen des Bundes aus.

Die SRG vollzieht den Schritt bereits Ende 2024, weil die Abdeckung mit DAB+ schon bei über 99 Prozent liegt. Nur noch etwa zehn Prozent des Publikums nutzen ausschliesslich UKW. So ist das Aufrechterhalten von drei Technologien (UKW, DAB+ und IP) für die SRG nicht mehr verhältnismässig.

Der Einspareffekt in Zahlen

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Durch die Abschaltung der UKW-Sendeanlagen können bei der SRG zusätzlich anfallende Kosten von mehreren Millionen Franken pro Jahr verhindert werden. 

Aktuell sind über tausend Sender aktiv, um die SRG-Programme zu verbreiten: rund 260 DAB+-Sender, sowie über 850 UKW-Sender. Letztere fallen weg, sodass auch der Stromverbrauch künftig sinkt. 

Hinzu kommt, dass die UKW-Anlagen auch aufgrund ihres Alters häufiger Reparaturen oder Ersatzteile benötigen. Der Verbrauch dieser sogenannt grauen Energie lässt sich mit der UKW-Abschaltung vermeiden.

3. Wie lässt sich das Autoradio auf DAB+ nachrüsten?

Neuere Autos haben meist ein DAB+-Gerät. Besitzt man aber ein Auto mit UKW-Radio, lässt sich dieses nachrüsten. Welche Möglichkeit am besten ist, hängt unter anderem vom eingebauten Radio ab.

Eine Möglichkeit ist es, einen DAB+-Adapter anzubringen. Dieser ist kostengünstig und lässt sich je nach Kenntnissen auch selbst montieren. Mehrheitlich geht das so, dass eine Antenne, die an die Scheibe geklebt wird, das DAB+-Signal empfängt. Die Sender lassen sich dann auf einem Adapter auswählen.

Alles zur Umstellung auf DAB+

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Ein Mann hält sich ein Radiogerät vor den Kopf.
Legende: DAB+

Antworten zu den häufigsten Umstellungsfragen, konkrete Anleitungen und Videos gibt es jederzeit auf dem Infoportal der Schweizer Radiobranche hier:  www.dabplus.ch

Dort gibt es auch ausführliche Informationen zur Umrüstung eines Autoradios auf DAB+ sowie einen Garagenfinder für zertifizierte Garagen:  https://dabplus.ch/dab-im-auto/

Eine andere Möglichkeit wäre, das Autoradio mit einer Vollintegration nachzurüsten. Dann lässt sich das Radio in einigen Fällen weiterhin über das bestehende Gerät bedienen. Die Montage ist allerdings komplex und sollte durch eine Autowerkstatt durchgeführt werden.

4. Wie wird im Katastrophenfall informiert?

Das Nachrüsten von Autoradio und Stereoanlage sowie der SRG-Entscheid beschäftigen die Menschen mit Abstand am meisten. Deutlich seltener, aber doch immer wieder, erhält das Kundencenter Fragen zum Informationsfluss bei Krisen.

Die UKW-Abschaltung verändert an diesem Ablauf grundsätzlich wenig. Heute verbreiten die Behörden dringliche Meldungen auf verschiedenen Kanälen. Immer wichtiger ist zuletzt etwa die App «Alertswiss» geworden, die Meldungen via Push-Nachrichten auf die Smartphones bringt. Hinzu kommen viele Online-Medien.

Aber auch die Radiostationen bekommen die Aufforderung, den Meldungsinhalt zu verlesen. Das wäre besonders in dem Fall wichtig, wenn Mobilfunk und Internet zusammenbrechen (und «Alertswiss» wegfällt).

DAB+-Empfang im Bunker?

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Blick auf den Eingang in eine Zivilschutzanlage.
Legende: Keystone/Peter Klaunzer

UKW-Sender lassen sich in den Bunkern empfangen. Bei DAB+ ist das nicht zwingend so.

Denn: Im Normalbetrieb sendet die SRG mit dem Schutzlevel EEP-3A. Das bedeutet, dass das DAB+-Signal zwar robust ist und gut gehört werden kann, auch wenn es Störungen gibt. Allerdings ist es im Bunker auf diesem Schutzlevel meist nicht zu empfangen. 

Aber: Ereignet sich eine Krise, so kann die SRG auf das Schutzlevel EEP-1A umschalten . Dies ermöglicht ein noch stabileres Signal, das auch in schwierigen Situationen besser empfangen werden kann. So soll DAB+ auch in Luftschutzräumen wie Bunkern empfangbar werden. 

Diese Kanäle nutzen die Behörden auch künftig. Der Unterschied ist, dass die SRG-Sender die Meldungen nicht mehr via UKW verbreiten, sondern noch via Internetradio und DAB+.

Wichtig zu wissen: Jedes DAB+-Radiogerät ist auch UKW-fähig. Der Empfang in Notsituationen wäre also sogar im Fall einer Rückkehr zu UKW für alle gewährleistet.

Radio SRF 3, 25.11.2024, 10:45 Uhr

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