Gala, Braeburn, Glockenapfel. Viele von uns kennen nur einige wenige Apfelsorten. Dabei gibt es in der Schweiz rund 1200 verschiedene Äpfel. Der Verein Fructus sorgt dafür, dass die alten Sorten und die Hochstammbäume nicht verloren und wieder mehr gefördert werden.
Rodungen wegen sinkendem Konsum
Früher gab es in der Schweiz ganze Obstwälder, grosse Anlagen, in denen Obst auf Hochstamm-Bäumen angebaut wurde. Es wurde viel körperlich gearbeitet und dann auch viel Saft getrunken und Äpfel gegessen. Als der Saft-Konsum zurückging, wurden viele Obstgärten gerodet.
Das ist einerseits aus Sicht des Marktes grundsätzlich verständlich aber auch schade, meint Markus Kellerhals, Co-Präsident von Fructus und Apfelspezialist. Denn diese Obstgärten gehören zum Landschaftsbild und sind wertvolle Lebensräume für viele Tiere.
Im Auftrag der Erhaltung
Der Verein Fructus hat – auch im Auftrag des Bundes – die Schweizer Obstsorten bestimmt und betreibt an verschiedenen Standorten Obsterhaltungs-Gärten. Ein Fundus an Obstsorten, damit sie verfügbar wären, wenn Klima oder andere Umweltbedingungen es plötzlich erfordern. Aktuell werden sie bereits genutzt für die Züchtung neuer Sorten und für Spezialitäten wie Cider.
Obstsorte des Jahres: Löhrpflaume
Auf Märkten, in Kursen und bei Führungen wird das Wissen über das Schweizer Obst weitergegeben, ausserdem ernennt Fructus jedes Jahr eine Obstsorte des Jahres. Heuer ist es die Löhrpflaume.
Welche Frucht nächstes Jahr zur Obstsorte des Jahres erkoren wird, verrät Markus Kellerhals noch nicht.