Jugendliche und Drogenmissbrauch – dieses Thema erschüttert 1979 die Gemüter im Tatsachenbericht «Wir Kinder vom Bahnhof Zoo». Bereits sieben Jahre zuvor widmet Juliane Werding ihr Lied «Der Tag als Conny Kramer starb» derselben Problematik.
Eindrücklich, wie sie als unschuldiges junges Mädchen über den Drogentod eines Jugendlichen singt. Wie bei «Wir Kinder vom Bahnhof Zoo» steckt auch hinter ihrem Song eine wahre Geschichte. Der fiktionale Conny Kramer steht für einen guten Freund, der an Drogen zugrunde ging. Es handelt sich sogar um den ersten Drogentoten ihrer Heimatstadt Essen.
Obwohl in Werdings Generation ein offensichtliches Drogenproblem vorliegt, nehmen die Medien keine grosse Notiz davon.
Vom Sezessionskrieg zum Drogenmissbrauch
Juliane berichtet ihrem Produzenten über ihren Frust. Dieser lässt einen entsprechenden Liedtext dazu komponieren. Als Melodie wählt er jene des amerikanischen Hits «The Night they Drove old Dixie down». Das Lied handelt im Original vom amerikanischen Sezessionskrieg.
Schon im Original also setzt der Text auf eine berührende Geschichte.
Partylaune trotz dramatischem Inhalt
Juliane liebt ihre deutsche Version, kann allerdings bis heute nicht nachvollziehen, dass die Menschen an Schlagerparties zu ihrem Kulthit fröhlich tanzen.
Man sollte lieber stillsitzen und dem traurigen Text lauschen
Das gelingt ihr später dafür umso besser mit weiteren Hits wie «Stimmen im Wind» oder «Tarot» – Lieder, die ihre mystische und nachdenkliche Ader viel besser hervorheben.
Politische Wirkung
Was Juliane Werding allerdings freuend dürfte ist, dass ihr Lied in den 1970er- Jahren vom deutschen Bundesgesundheitsministerium für eine Anti-Drogen-Kampagne genutzt wird. Ein Schlager mit politischer Wirkung – das hat Seltenheitswert.