- Heute hat die SNB erneut betont, die Exportindustrie habe wegen des überwerteten Schweizer Frankens mit massiven Schwierigkeiten zu kämpfen.
- Viele Unternehmen mussten in den letzten zwei Jahren radikale Umstellungen vornehmen. Einige mussten Personal entlassen – wie zum Beispiel die Schurter Gruppe, Luzern.
Den 15. Januar 2015 werden viele nicht so schnell vergessen: Überraschend teilt an diesem Tag die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit, der Mindestkurs gegenüber dem Euro werde nicht länger garantiert. Der Schweizer Franken schnellt in die Höhe, über Nacht steigen die Preise für Exportprodukte um 15 bis 20 Prozent an. Viele Exportfirmen stehen am Abgrund.
Insgesamt 12‘600 Stellen sind in der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie aufgrund des Frankenschocks verloren gegangen, schreibt ihr Verband Swissmem. Das sind rund vier Prozent.
Grosse Verluste und fehlende Investitionen
Viele Unternehmen leben von ihren Reserven. Laut Swissmen-Erhebungen erwirtschafteten 23 Prozent in den letzten zwei Jahren, also nach Aufhebung des Mindestkurses, einen Verlust. «Diese Unternehmen haben keine Mittel, um in die Zukunft zu investieren. Sie leben von ihrer Substanz», schreibt Swissmem. Mittel- bis langfristig seien diese «in ihrer Existenz bedroht».
«DOK» hat drei Firmen begleitet und beobachtet, wie sie mit dieser Herausforderung umgehen – wie die PB Swiss Tools im Emmental. Sie produziert Werkzeuge wie zum Beispiel Schraubenzieher. Wegen des hohen Frankenkurses bricht der Ertrag ein. PB Swiss Tools organisiert deshalb ihre Produktion neu, damit sie nicht Personal entlassen muss.
Alle drei Firmen versuchen mit neuen Produkten, ihren Marktanteil zu verteidigen. Zum Beispiel die Firma thuba AG, die explosionsgeschützte Leuchten entwickelt. Neu baut sie LED-Leuchtkörper ein. Und deshalb kann sie trotz höherem Preis das Produkt in Deutschland erfolgreich verkaufen.