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«Espresso Aha!»: 5G im WLAN – ist das 5G-Mobilfunk?
Aus Espresso vom 16.09.2019. Bild: Imago
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«Espresso Aha!» 5G im WLAN – ist das 5G-Mobilfunk?

Eine Hörerin entdeckt die Bezeichnung «5G» in den WLANs ihrer Umgebung. Surft der Nachbar nun heimlich in einem 5G-Mobilfunknetz, das strahlen könnte?

Zur Beruhigung vorneweg: Nein, das ist kein 5G-Mobilfunk, bei der Hörerin liegt ein Missverständnis vor. 5G im WLAN ist nicht dasselbe wie 5G-Mobilfunk. Das drahtlose Internet zuhause, also das WLAN, funkt in zwei Frequenzbereichen: 2.4 Gigahertz und 5 Gigahertz.

2.4-Gigahertz-WLAN verwenden Kundinnen und Kunden seit Ende der 90er Jahre; 5 Gigahertz ist seit rund zehn Jahren gängig. Zwei Frequenzbereiche bedeuten aber auch zwei separate Zugänge zum Internet.

«Espresso Aha!»

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Jeden Montag beantworten wir in der Rubrik «Espresso Aha!» eine Frage aus dem Publikum. Haben auch Sie eine? Senden Sie sie uns!

Jeder WLAN-Zugang trägt einen Namen, der ihn eindeutig identifiziert, die sogenannte SSID (Service Set Identifier). Wir können diesen Namen selber wählen, also bestimmen, wie unser WLAN heisst. Den sehen wir auch, wenn wir auf dem Smartphone alle WLANs in der Umgebung anzeigen lassen, um das Gewünschte auszuwählen.

Heutige Internetrouter können das WLAN gleichzeitig auf beiden Frequenzbereichen aufspannen, was bedeutet, dass man die beiden Frequenzen via Namen auseinanderhalten muss, beispielsweise mit «Cyber-Bitcoin-2.4G» und «Cyber-Bitcoin-5G». Es ist deswegen anzunehmen, dass jemand in der Nachbarschaft der «Espresso»-Hörerin sein WLAN «5G» benannt hat, um es von «2.4G» zu unterscheiden.

Doch beide Technologien haben Gemeinsamkeiten

Trotzdem liegt die Hörerin in einem Punkt richtig: Sowohl WLAN wie auch Mobilfunk strahlen, in ähnlichen Frequenzbereichen. Beide Frequenzbereiche liegen immer noch im Bereich, den die Strahlenschutzverordnung des Bundes abdeckt (NISV). Für diesen Bereich gibt es bislang noch keine handfesten Belege dafür, dass diese Strahlung schädlich sein soll.

Derzeit läuft eine Debatte, ob 5G-Mobilfunk auch in höheren Bereichen funken darf. Dazu müsste aber die Strahlenschutzverordnung angepasst werden, oder die Mobilfunkbetreiber müssten mehr Antennen aufstellen. Wie das Problem gelöst wird, ist derzeit noch offen. Der Bericht des Bundes zu gesundheitlichen Risiken von 5G-Strahlung in höheren Frequenzbereichen wurde zwar diesen Sommer erwartet, verspätet sich aber.

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