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Bürostühle im Test: Der Richtige fürs Homeoffice
Aus Kassensturz vom 16.03.2021.
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Die richtige Haltung Bürostühle im Test: Der Richtige fürs Homeoffice

Ein Drittel der Stühle fiel durch. Beim Test waren Langlebigkeit, Standsicherheit und Komfort die wichtigsten Kriterien.

Der Homeoffice-Boom sorgte bei Möbelhäusern für einen ungeplanten Ausverkauf: Bürostühle waren gar nicht mehr oder nur mit monatelangen Lieferzeiten erhältlich. Viele Konsumentinnen und Konsumenten bestellten ihre Stühle online und somit ohne Testsitzen. Ein Fehler, meint Raphael Schramm, Sachexperte beim Prüfinstitut «TÜV Rheinland» in Nürnberg. «Es bringt nichts, einen teuren Stuhl zu kaufen, der einfach gut aussieht und auf dem ich dann nicht gut sitze.» Der Stuhl müsse den Körper-Bedingungen angepasst sein.

Testtabelle

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Hier geht es zu den detaillierten Testresultaten.

200 Franken für einen «guten» Bürostuhl

Der Testsieger von Micasa war der einzige Stuhl im Test mit der Gesamtbewertung «sehr gut». Er ist sehr robust und bequem. Zudem ist er standfest und rollt nicht weg, wenn man sich hinsetzt. Mit 299 Franken ist er aber auch der teuerste unter den getesteten Stühlen.

Nur knapp schlechter schneidet im Test der Bürostuhl von Coops Einrichtungshaus Livique ab. Zwar können die Rollen Kratzer auf dem Boden hinterlassen, wenn der Stuhl leer verschoben wird. Doch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt: Mit 199 Franken ist er vergleichsweise günstig. Er ist der einzige Stuhl mit der Note «gut».

Billigeres Material – gleiche Qualität

Im Test waren acht der meistverkauften Bürodrehstühle zwischen 80 und 300 Franken. TÜV-Experte Raphael Schramm ist aufgefallen, «dass die Materialien im Vergleich zu früheren Testreihen günstiger werden.» Erstaunlich: Die Sparmassnahmen hätten sich nicht auf die Robustheit ausgewirkt: «Man merkt es nicht an der Dauerhaltbarkeit, sondern an der Haptik: Beim Anfassen fühlen sich die Materialien einfacher und billiger an.»

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TÜV-Experte Raphael Schramm: «Standsicherheit, Robustheit und Montageanleitung waren negative Punkte.»
Aus Kassensturz vom 16.03.2021.
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Probleme mit den Rollen

Bei manchen Stühlen kratzten die Rollen über den Boden, wenn niemand auf dem Stuhl sass. Auf der anderen Seite hatten einige Stühle so wenig rollwiederstand, dass sie beim Aufstehen viel zu weit wegrollten. Vor dem Kauf lohnt es sich zu klären, ob der Stuhl auf Hartboden oder Teppich zum Einsatz kommt. Weiche, gummierte Rollen gehören auf Hartboden, harte auf Teppich. Bei einigen Herstellern kann man die passenden Rollen zum Bürostuhl nachbestellen.

So wurde getestet:

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  • Langlebigkeit mit Dauerbelastungstest: Eine Maschine drückt mit bis 150 Kilo 260‘000 Mal auf verschiedene Stellen von Sitz und Rückenlehne und 60'000 Mal mit 40 Kilo auf die Armlehnen. Die Dauerbelastung simuliert eine circa zehnjährige Benutzung im Homeoffice oder drei bis fünf Jahre im normalen Bürobetrieb mit acht Stunden und einer Fünftagewoche. Dieser Härtetest wurde in der Gesamtbewertung am stärksten gewichtet.
  • Sicherheit: Der Stuhl darf unter vorgegebenen Gewichten weder nach links, rechts, nicht nach vorne und schon gar nicht nach hinten kippen. Zudem darf derWegrollwiderstand nicht zu tief sein. Sonst kann es passieren, dass man den Stuhl beim Hinsetzen verschiebt – und sich ins Leere setzt. Zudem wurde überprüft, ob man sich beim Verstellen der Stühle die Finger einklemmen kann.
  • Sitzkomfort: Das Labor mass die Härte des Sitzflächen-Materials. Der Sitzkomfort wurde bei der Gesamtnote relativ tief gewichtet, da es sich um eine technische Messung handelt.
  • Montage: Die Experten bauten die Stühle zusammen und bewerteten den dafür nötigen Zeitaufwand. Zudem floss die Verständlichkeit der Gebrauchsanleitung in die Bewertung ein.

Das sagen die Anbieter zu den Ergebnissen

Die Bürostühle von Lipo, Beliani und Pfister schnitten im Test mit «ungenügend» ab. Möbel Pfister teilt mit, dass man den Stuhl aufgrund mangelnder Robustheit aus dem Sortiment genommen habe. Lipo schreibt, man werde die Standsicherheit sowie die Robustheit des Stuhls verbessern. Topstar legte eigene Prüfergebnisse vor, gemäss denen die Armlehnen nicht kaputtgingen. Beliani schreibt, dass man den Wegrollwiderstand verbessern werde.

Ergonomie im Homeoffice

Kassensturz, 16.03.2021, 21:05 Uhr

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