Österreichreisende aufgepasst: Seit 2016 setzt die Autobahnbehörde ASFINAG mobile Kameras ein, die vorbeifahrende Autos scannen. Einerseits erfasst sie die Autonummer der Reisenden, die eine digitale Vignette gelöst haben. Andererseits kontrollieren diese Kameras aber auch, ob eine Klebevignette angebracht ist («Pickerl»).
Gross ist der Frust, wenn einige Wochen nach der Reise durch Österreich eine Rechnung der ASFINAG für eine Ersatzmaut im Briefkasten liegt. 120 Euro solle man bezahlen, damit könne man sich aussergerichtlich einigen. Andernfalls drohe ein Verwaltungsstrafverfahren mit Kosten bis 3000 Euro.
Dank einem trinationalen Vertrag zwischen der Schweiz, Österreich und dem Fürstentum Liechtenstein können Bussen gegenseitig eingezogen werden.
Busse trotz Pickerl
Was viele Reisenden nicht wissen: Ist die Klebevignette nicht exakt so auf der Windschutzscheibe angeklebt wie verlangt, gilt sie als ungültig. Die Vignette muss vollständig von der Plastikfolie getrennt sein, und sie darf nicht auf dem getönten Streifen der Windschutzscheibe angeklebt werden.
Widerstand ist ziemlich zwecklos, denn gegen die Erhebung der Ersatzmaut kann nicht rekurriert werden. Erst durch das Nichtbezahlen dieser Busse wird ein Strafverfahren losgetreten, bei dem man sich zwar wehren kann, dabei aber hohe Kosten drohen.
Die Maut in Österreich
Auf österreichischen Autobahnen benötigt jedes Motorfahrzeug bis 3,5 Tonnen eine Vignette. Für zehn Tage kostet sie 8.80 Euro, zwei Monate kosten 25.70 und eine Jahresvignette 85.70 Euro. Erhältlich sind sie auf der Webseite der ASFINAG.
Die Schweiz hat mit ihren Nachbarländern Verträge und Abkommen unterzeichnet, die das gegenseitige Einziehen von Verkehrsbussen aus dem Ausland regeln. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Internetseite von Fedpol.