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«Schlauer i d’Wuche» Das Gefälle gibt der Piste die Farbe

Skipisten sind blau, rot oder schwarz markiert. Welche Farbe eine Piste hat, bestimmt das Gefälle des steilsten Hanges.

Vor allem für Skianfänger ist es wichtig, dass sie nicht auf eine Piste geraten, die nicht ihrem Können entspricht. Schweizer Skipisten sind darum in verschiedene Farb-Kategorien eingeteilt: Die blauen Pisten sind flach und für Anfänger geeignet, die roten Routen sind schon etwas steiler und setzen ein gewisses Können voraus. Schwarze Pisten sollten nur sehr geübte Wintersportler wählen.

Schwarze Piste: Gefälle von über 25 Grad

Eine blaue Skipiste darf nur gerade ein Gefälle von 15 Grad aufweisen. So steht es in den Richtlinien der Schweizer Kommission für Unfallverhütung auf Schneesportabfahrten (Skus). Diese sind seit 60 Jahren das Regelwerk für die Einteilung der Pisten. In der Skus sind alle vertreten, die etwas mit Wintersport zu tun haben: vom Skiverband, über die Suva bis zum Seilbahnverband.

Diese Pisten sind wirklich nur für geübte, sichere Skifahrer geeignet.
Autor: Berno Stoffel Direktor des Verbandes Seilbahnen Schweiz

Eine rote Piste darf ein Gefälle von maximal 25 Grad haben. Bei den steilen, schwarzen Pisten sind mehr als 25 Grad möglich, sagt Berno Stoffel, Direktor des Verbandes Seilbahnen Schweiz: «Diese Pisten sind wirklich nur für geübte, sichere Skifahrer geeignet.»

Skigebiet legt Farbe der Pisten fest

Jedes Skigebiet bestimme anhand der Richtwerte der Skus selbst, mit welchen Farben die Pisten gekennzeichnet würden, sagt Stoffel: «Dann machen wir von Seilbahnen Schweiz eine sogenannte Pisten-Abnahme. Dabei wird die Piste mittels GPS ausgemessen und die Neigung der Hänge wird bestimmt.» Dabei gebe der jeweils steilste Hang der Piste den Ausschlag, mit welcher Farbe die Piste gekennzeichnet werde: «Auf einer blauen Piste darf es nur kleine steilere Abschnitte haben, wenn diese einfach zu passieren sind.»

Auf einer blauen Piste darf es nur kleine steilere Abschnitte haben, wenn diese einfach zu passieren sind.
Autor: Berno Stoffel Direktor des Verbandes Seilbahnen Schweiz

Zudem müssen die Ski- und Snowboarder über schwarze Pisten informiert werden: «Wenn die Talabfahrt nur auf einer schwarzen Piste möglich ist, müssen die Skifahrer vorher informiert werden. Damit sie mit der Bahn ins Tal fahren.»

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Nur jeder zehnte Unfall passiert auf einer schwarzen Piste

Eine Statistik der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) zeigt, dass sich zwischen 2015 und 2020 im Durchschnitt 90 Prozent der Ski- und Snowboard-Unfälle auf blauen und roten Pisten ereignet haben und nur grade 10 Prozent auf schwarzen: «Dies ist jedoch darauf zurückzuführen, dass es in der Schweiz am meisten blaue und rote Pisten gibt und dort auch die meisten Leute unterwegs sind», sagt BfU-Mediensprecher Marc Kipfer.

Die Unfallstatistik widerlegt auch die Vermutung, dass sich viele Unfälle auf der letzten Abfahrt ereignen: «Am meisten Unfälle ereignen sich um die Mittagszeit, weil dann sehr viele Ski- und Snowboard-Fahrer unterwegs sind.»

Espresso, 14.03.22, 08:13 Uhr

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