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Hohe Hausnummern in kleinen Dörfern – Warum ist das so?
Aus Espresso vom 17.01.2022. Bild: ZVG
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Schlauer i d’Wuche Warum gibt es in einem kleinen Weiler die Hausnummer 731?

Der Weiler im Emmental hat nur wenige Häuser. Und dennoch sind die Hausnummern grösser als 700. Wie kommt das?

Weier heisst ein kleiner Weiler im Emmental. Er gehört zur Gemeinde Sumiswald. Erstaunlich an diesem beschaulichen Flecken mit einer Handvoll Liegenschaften sind die Hausnummern. Es gibt zum Beispiel die Adresse «Ober Horn 731». Eine Anwohnerin möchte wissen, nach welchem Prinzip diese hohen Hausnummern vergeben wurden.

Im Dorf Sumiswald wurden die Hausnummern an den Strassen gleich vergeben wie in anderen Dörfern oder Städten, erklärt der Bauverwalter von Sumiswald, Hans Flückiger. Das heisst, von der Nummer 1 an ansteigend, auf der linken Strassenseite die ungeraden und auf der rechten die geraden Nummern. 

Hausnummern 1 bis 2000 für die Weiler

Für die verschiedenen Weiler auf dem Gemeindegebiet wurde ein anderes Prinzip gewählt. Für die offene Bauweise im ländlichen Gebiet sei eine fortlaufende Nummerierung geeignet, sagt Flückiger: «Man hat Weiler gebildet und auf einem Plan eingetragen. Dann wurden die Hausnummern 1 bis 2000 fortlaufend auf die einzelnen Häuser der Weiler verteilt.»

Man hat Weiler gebildet und auf einem Plan eingetragen. Dann wurden die Hausnummern 1 bis 2000 fortlaufend auf die einzelnen Häuser der Weiler verteilt.
Autor: Hans Flückiger Bauverwalter von Sumiswald

Auf die Liegenschaften im Ober Horn fielen die Hausnummern 731 und 732. Das passierte in den 70er-Jahren und Anfangs 80er-Jahre. Als Reserve wurden nicht gleich alle Nummern vergeben, so dass bei Neubauten nicht neu nummeriert werden muss.

Diese Hausnummern sind gleichzeitig auch die Nummern für die zuständige Gebäudeversicherung. Das ist nicht nur in Sumiswald der Fall, sondern in vielen anderen Gemeinden der Schweiz. In Scuol im Unterengadin beispielsweise haben deshalb auch die Häuser an kleinen Strassen im Dorfkern dreistellige Hausnummern.

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Bund will keine Versicherungsnummern als Hausnummern

Doch das ändert sich bald, sagt Gemeindeschreiber, Andrin Florineth: «Wir sind daran die Gebäudeadressierung zu ändern. Danach wird an jeder Strasse die Nummerierung bei 1 beginnen.» Links ungerade, rechts gerade Zahlen, so, wie in grösseren Dörfern und Städten.

Wir sind daran die Gebäudeadressierung zu ändern. Danach wird an jeder Strasse die Nummerierung bei 1 beginnen.
Autor: Hans Flückiger Bauverwalter von Sumiswald

Diese Nummerierung entspricht auch einer Empfehlung der Bundesämter für Statistik und für Landestopografie: «Für Hausnummern sollen grundsätzlich immer eigene Nummern und nicht Versicherungsnummern verwendet werden», heisst es in einer Broschüre. Eine Hausnummer habe gegenüber der Versicherungsnummer den Vorteil, dass sie stabil, logisch nachvollziehbar und daher leichter auffindbar sei.

Jede Adresse in der Schweiz muss übrigens unverwechselbar sein. Jede Kombination aus Ort mit Postleitzahl, Strassenname und Hausnummer darf nur einmal vorkommen.

Espresso 17.01.22, 08:13 Uhr;

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