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UPS versprach, das Problem zu lösen – passiert ist scheinbar nichts
Aus Espresso vom 14.04.2023. Bild: Colourbox
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Absurde Bürokratie UPS: wieder endloser Rechnungs-Ärger

Der Kurierdienst schickt erneut Rechnungen für die Rechnung für den Rechnungsdruck und lässt betroffene Kunden hängen.

Der Verein Herzensbilder schenkt Familien, die schwierige Zeiten durchmachen, wie zum Beispiel mit einem schwer behinderten Kind oder einem kranken Elternteil, professionelle Familienbilder. Die Gründerin des Vereins wurde im Jahr 2013 zur Heldin des Alltags gewählt. Es ist eine gemeinnützige Organisation, die sich durch Spenden finanziert.

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Update vom 11.10.23: Endlich Antworten zum Rechnungs-Ärger
aus Espresso vom 11.10.2023. Bild: Imago Images / Beautiful Sports
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Update vom 27.04.23: Happy End dank «Espresso»

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Die absurde Rechnungs-Odyssee von UPS findet dank «Espresso» nun doch noch ein Ende. Der Kurierdienst schreibt auf Nachfrage, das Problem, welches bereits 2022 aufgetreten sei, habe sich «wegen vorgenommener Änderungen im System» wiederholt. «Wir bedauern dies sehr und entschuldigen uns für die entstandenen Umstände. Nach Bekanntwerden der Problematik haben wir schnellstmöglich eine Korrektur vorgenommen.»

Weitere Betroffene sollen sich bei UPS melden

Man habe Betroffene kontaktiert und die jeweilige Situation gelöst, schreibt UPS. «Andere allenfalls betroffene Kundinnen und Kunden können sich mit ihrem Anliegen per E-Mail (chfcr@ups.com) oder telefonisch (+41 44 211 32 05 von Montag bis Freitag zwischen 9 Uhr und 12 Uhr) bei UPS melden.»

Kundendienst nicht erreichbar

Zu Beginn des Jahres erhielt der Verein ein Paket aus Portugal – via Spediteur UPS. Die Rechnung von rund 30 Franken für den Versand wurde Anfang Februar beglichen. Doch plötzlich kommt eine neue Rechnung von UPS, erzählt die Administrationsverantwortliche: «Zwei Wochen später kam eine Rechnung für den Rechnungsdruck in der Höhe von 5.70 Franken.»

So etwas haben wir noch nie erlebt
Autor: Herzensbilder

Also: UPS schickt eine Rechnung für das Verschicken der Rechnung. Absurd. «Warum ist so eine Gebühr nicht schon auf der Ursprungsrechnung drauf, wenn sie schon bezahlt werden muss?», fragen sich die Vereinsverantwortlichen. So etwas hätten sie noch nie erlebt.   

Rechnung für Rechnung von UPS
Legende: UPS platziert auf ihren Rechnungen eine unbediente Telefonnummer und happigen Mahngebühren. ZVG

Glücklicherweise ist auf der Rechnung eine Telefonnummer vermerkt – für allfällige Fragen. Doch da kommt lediglich die Ansage, die Nummer sei nicht bedient. Man solle eine E-Mail schreiben. Doch auch auf E-Mails sei nie eine Antwort gekommen.

UPS droht mit happigen Mahngebühren

Die Vereinsverantwortlichen werden langsam nervös. UPS droht mit einer Mahngebühr von über 40 Franken bei Nichtbezahlung. Der Verein will keine Spendengelder verschwenden, deshalb bezahlen sie die Gebühr, zähneknirschend.

Drei Wochen lang ist Ruhe. Dann kommt Ende Februar wieder ein Brief von UPS: Jetzt ist es die Rechnung für die Rechnung der Rechnungsstellung. Der Verein ist frustriert und befremdet: Hört das nie mehr auf?

«Espresso» ist an Ihrer Meinung interessiert

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Rückmeldung von UPS? «Nichts. Null.»

Das gleiche «Rösslispiel» passiert auch anderen UPS-Kunden, die sich beim SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» oder via Bewertungsplattform Trustpilot melden. Bei einem Zürcher Architekturbüro findet man die Sache erst amüsant. Doch bei jeder weiteren Rechnung wächst der Frust über den nicht existenten Kundendienst, von dem bei jeder E-Mail eine automatisierte Bearbeitungsnummer kommt, sonst aber nichts, erzählt der verantwortliche Mitarbeiter: «Also nicht: Tut uns leid, ist erledigt, hat sich geklärt. Nichts. Null.»

Mitte Februar erhält das Architekturbüro bereits zum vierten Mal Post von UPS. Das ist mittlerweile die Rechnung für die Rechnung der Rechnung der Rechnungsstellung. Das Architekturbüro findet: Ein Fehler in der IT kann mal passieren. Aber so etwas? Nein.

Die Geschichte wiederholt sich

Peinlich ist: «Espresso» hat bereits im März 2022 über das identische Problem berichtet. Damals sagte UPS, es handle sich um einen «Systemfehler», den habe man korrigiert. Jetzt gibt es auf Anfrage von «Espresso» lediglich ein dünnes Statement: «Kundenzufriedenheit ist uns sehr wichtig. Wir haben sofort eine Untersuchung eingeleitet.» Doch auch nach einer Woche mehr Zeit für diese «Untersuchung» will sich UPS nicht weiter zu den Fällen äussern.   

Dabei hätten die Betroffenen gerne gewusst: Wieso geht das absurde Spiel mit den Endlos-Rechnungen bei UPS wieder los? Weshalb ist der Kundendienst eines so grossen Unternehmens nicht erreichbar? Warum nimmt auf der Rechnungs-Hotline niemand ab?  Und was macht UPS nun mit Betroffenen? Leider gab es auf diese Fragen keine Antworten von UPS.

Espresso, 14.04.23, 08:13 Uhr

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