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Adressbuchschwindel Yelo: neuer Name – alte Masche

Viele Firmen erhalten derzeit eine Rechnung von Yelo. Es handelt sich dabei um Adressbuchschwindel.

Seit Anfang des Jahres erhalten viele kleine Betriebe wie Garagen, Arztpraxen oder Blumengeschäfte per Post Rechnungen einer «Yelo Verlag GmbH». Für einen «Gelbe-Seiten-Eintrag» seien je nach Rechnung 500 bis 800 Franken fällig – «zahlbar bis am 7.2.2024».

Sie hätten nichts bestellt und mit der Firma nichts zu tun, so der Tenor der Firmenvertreter, die sich zu Dutzenden auf der «Espresso»-Redaktion gemeldet haben. Entsprechend würden sie auch nicht bezahlen. Ein Informatiker schreibt, es gehe ihm darum, «Leute zu warnen». In der Hektik des Büroalltags könnte solch eine Rechnung schnell freigegeben werden, befürchten auch andere.

Hinter dem Adressbuchschwindel stecken alte Bekannte

Es handelt sich bei der Rechnung um einen Adressbuchschwindel. Dabei wird versucht, Firmen Einträge in nutzlose Register zu verkaufen. Wer darauf eingeht und die Rechnung bezahlt, geht gegen seinen Willen oft mehrjährige Verträge ein und sieht sich mit weiteren Rechnungen oder Mahnungen konfrontiert.

SECO – Staatssekretariat für Wirtschaft

Es gibt zwar tatsächlich eine Homepage von Yelo und dort sind auch Firmeneinträge vorhanden. Doch wie mehrere «Espresso»-Hörer bestätigen, seien diese Einträge fehlerhaft und ihre Firma habe auch nicht dafür bezahlt. Die Betreiber der Seite haben die Daten offensichtlich aus öffentlichen Registern im Internet zusammengeklaut. Auffallend: Auf der Internetseite findet sich weder eine Adresse noch eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse der Verantwortlichen von Yelo, nur ein Postfach in Zürich.

«Espresso» ist an Ihrer Meinung interessiert

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Die Masche ist nicht neu. Zuletzt berichtete das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» über die Firma Data Logic Solutions GmbH, die mit dem Dienst Cata.ch genau das gleiche lusche Geschäft abgezogen hatte.

Ein Blick ins Handelsregister zeigt: Es handelt sich um die gleiche Firma. Diese hat lediglich im November 2023 den Namen geändert und den Sitz aus dem Kanton Thurgau nach Zürich verlegt. Noch früher hatte die Firma Texamed Schweiz GmbH geheissen und beim Namenswechsel auch sämtliche eingetragenen Personen ausgetauscht.

Update vom 26.1.2024

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Nach der Publikation dieses Beitrags hat die Redaktion des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» eine E-Mail erhalten. Der Absender gibt sich als Geschäftsführer von Yelo aus. Er wirft «Espresso» eine Rufmordkampagne vor und droht mit Konsequenzen. Es sei alles klar deklariert und Yelo halte sich an die Gesetze. Die Redaktion bleibt bei ihrer Darstellung.

Anzeige durch das Seco?

Das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco hat Kenntnis von den aktuellen Rechnungen von Yelo. Wie das Seco auf Anfrage von «Espresso» erklärt, seien bereits Meldungen von betroffenen Firmen eingegangen. Man prüfe die Angelegenheit. Weitere Angaben könne man noch nicht machen.

SECO – Staatssekretariat für Wirtschaft

Das Seco rät Betroffenen jeweils, sich über das Beschwerdeformular auf der Homepage bei ihnen zu melden. Treffen genug Beschwerden ein, kann das Seco Anzeige gegen die Verantwortlichen machen. In der Praxis sind rechtliche Konsequenzen aber selten. Denn die luschen Geschäftsleute tauchen schnell auf und wieder ab und operieren oft unter falschem Namen.

Ob es beim letzten Mal – noch unter dem Namen Data Logic Solutions GmbH – Konsequenzen für die Verantwortlichen gegeben hat, dazu will das Seco auf Anfrage nichts sagen.

Auch die Firma D4S GmbH verschickt fragwürdige Rechnungen

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Dem Konsumentenmagazin «Espresso» sind unterdessen weitere Beispiele von Adressbuchschwindel zugespielt worden. Eine Firma, die dabei besonders häufig genannt wird, ist die D4S GmbH aus Winterthur.

Auch diese Rechnungen belaufen sich teilweise auf über 800 Franken. Sie sind angeblich für einen «Daten-Eintrag» in ein «Schweizerisches Firmendruckregister».

Auch hier steht im Kleingedruckten, die Rechnung müsse nur bezahlt werden «bei Annahme des Angebots». Dennoch dürfte die Absicht dahinter auch hier sein, dass diese Rechnungen in der Alltagshektik einfach durchgewinkt werden.

«Espresso» hat mehrfach erfolglos versucht, die Firma telefonisch zu erreichen. Und: Am Hauptsitz befindet sich ein unbewohntes Mehrfamilienhaus. Es wird gerade saniert, ist unbewohnt und aufgrund der Baustelle nicht zugänglich.

Espresso, 10.01.24, 08:13 Uhr

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