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Beschwerden wegen Notfalluhr Schlechter Kundendienst bei der Limmex-Notfalluhr

Viele Kunden beschweren sich über den Service bei der Notfalluhr Limmex. Die Firma sagt, die Probleme seien nun gelöst.

Eine 80-jährige Frau aus Winterthur lebt allein und hat sich vor einem Jahr eine Notfalluhr der Schweizer Firma Limmex angeschafft. Dies für den Fall, dass sie in der Dusche ausrutscht oder in der Wohnung stolpert und sich nicht mehr bewegen kann. Die Kundin bezahlte 725 Franken für Gerät und Jahresabo. Ihr Ziel: im Notfall mit einem Knopfdruck die Nachbarn alarmieren.

Drei kaputte Limmex-Notfalluhren in einem Jahr

Doch mit der Lieferung des Geräts beginnt eine Odyssee. Die erste Uhr funktionierte nicht. Die zweite produzierte alle zehn Tage einen Blackout. Und die dritte löste mitten in der Nacht Fehlalarme aus, bis die Nachbarn vor der Tür standen. «Das war ziemlich Terror», erzählt die Seniorin dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Als sie erneut den Kundendienst kontaktierte, beschied man ihr, das könne gar nicht sein.

So eine Firma muss ihre Kunden lückenlos bedienen können, denn es geht um Sicherheit. Die Uhr habe ich ja nicht zum Vergnügen am Handgelenk.
Autor: Limmex-Nutzerin

Nicht nur fühlt sich die 80-Jährige nicht ernst genommen, bei jedem neuen Defekt muss sie anrufen, das Gerät auf eigene Kosten zurückschicken und zwei Wochen auf eine Ersatzuhr warten. Dass sie zusammengezählt zwei von zwölf Monaten ohne Notrufuhr auskommen musste, sei für ein solches Produkt ein No-Go, meint die Betroffene: «So eine Firma muss ihre Kunden lückenlos bedienen können, denn es geht um Sicherheit. Die Uhr habe ich ja nicht zum Vergnügen am Handgelenk.»

Zwei Wochen warten auf einen Rückruf

Eine 85-jährige Frau aus Luzern besitzt seit drei Jahren eine Limmex-Notfalluhr. Nach ihrem Umzug wollte sie neue Kontakte speichern, was nicht funktionierte. Der Kundendienst versprach, ein Techniker werde zurückrufen. Zwei Wochen vergingen ohne Rückmeldung, trotz zweimaligem Nachfragen. Ein miserabler Kundendienst sei das, findet auch diese Kundin. «Es kann nicht sein, dass man 14 Tage für eine simple Auskunft warten muss.»

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Viele Beschwerden von Angehörigen

In den letzten Monaten haben sich zahlreiche Angehörige von Limmex-Kunden bei «Espresso» gemeldet. Ein 88-Jähriger wartete Monate auf seine neue Notfalluhr. Erst als die Tochter eingeschrieben eine Frist gesetzt hatte, passierte etwas. Die 93-jährige Mutter einer anderen Hörerin erhielt ihre Notfalluhr nach der Reparatur vier Monate lang nicht zurück. Eine Notfalluhr von Limmex kostet knapp 400 Franken, und das Abonnement zwischen 300 und 500 Franken pro Jahr. Dieses Geld sei der Kundendienst nicht wert, schreibt eine andere Tochter: «Ich bin zutiefst enttäuscht von dieser Firma und ihrem quasi inexistenten Kundendienst!»

Limmex gibt Probleme zu – und sagt, diese seien nun gelöst

Zu den konkreten Fällen will Limmex aus Datenschutzgründen nichts sagen. Die Firma schreibt, ihr Kundendienst habe höchste Priorität und es tue ihnen leid, wenn man dieses Versprechen nicht immer einlösen könne. Es seinen rund 30'000 Limmex-Notfalluhren im Einsatz. Eine Notrufuhr sei praktisch ein Handy im Uhrenformat, da könnten vereinzelt technische Probleme auftreten.

Zur Kritik, der Kundendienst sei kompliziert und unzuverlässig, schreibt Limmex, diese Kritik sei zeitweise gerechtfertigt gewesen. Man habe letztes Jahr Unterstützung von einem externen Support-Team geholt, was nicht funktioniert habe. Man habe nun das eigene Support-Team verstärkt und könne wieder «zeitnah» reagieren. Auch bei der Lieferung von neuen oder reparierten Notfalluhren räumt Limmex Probleme ein. Dies als Folge der Pandemie. Allerdings seien Lager und Ersatzteillager nun wieder ausreichend gefüllt, verspricht Limmex.

Espresso, 08.08.23, 08:10

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