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Sicherheitsdurchsagen Kein UKW-Empfang im neuen Gubristtunnel

  • In der neu eröffneten dritten Röhre des Gubristtunnels können im Autoradio keine UKW-Programme empfangen werden.
  • Das zuständige Bundesamt für Strassen Astra hat auf den Einbau einer UKW-Sendeanlage verzichtet und lediglich eine digitale DAB+-Anlage eingebaut.
  • Grund sind Kosteneinsparungen im Hinblick auf die geplante UKW-Abschaltung 2024.
  • Damit können Autofahrer ohne DAB+-Radio im Notfall auch keine Sicherheitsdurchsagen der Einsatzkräfte empfangen.

Die dritte Röhre des Gubristtunnels auf der Nordumfahrung Zürich in Richtung Bern und Basel wurde am 20. April 2023 für den Verkehr geöffnet. Bei Autoradios, die lediglich UKW empfangen können, herrscht auf diesem Abschnitt Funkstille. Wer Radioprogramme oder Verkehrsnachrichten empfangen möchte, muss auf den neuen Standard DAB+ umstellen.

Jérôme Jacky, Sprecher des zuständigen Bundesamts für Strassen Astra, bestätigt auf Anfrage des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso»: «Das Astra hat rund 200 Tunnels ab einer Länge von 300 Metern mit DAB+-Technologie ausgerüstet. Die neue dritte Röhre des Gubristtunnels wurde nur noch damit ausgerüstet.»

Geplante UKW-Abschaltung Ende 2024

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Stand jetzt werden in der Schweiz die UKW-Sendeanlagen am 31. Dezember 2024 abgeschaltet. Dies haben die Schweizer Radioveranstalter Mitte 2021 beschlossen. Der ursprüngliche Termin für die Abschaltung – Mitte 2022 (SRG) und Anfang 2023 (Private) – wurde damit verschoben.

Doch es gibt weiterhin Bestrebungen, aufgrund der Beliebtheit von UKW-Radio, den Sendebetrieb – zumindest befristet – über dieses Datum hinaus aufrechtzuerhalten. Das zuständige Bundesamt für Kommunikation Bakom schreibt dazu auf Anfrage: «Das Bakom hat Kenntnis davon, dass innerhalb der Radiobranche über einen befristeten UKW-Weiterbetrieb nach 2024 diskutiert wird. Es hält sich über den Stand der Diskussionen auf dem Laufenden. Eine Verlängerung der Funkkonzessionen würde eine Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen erfordern.»

Die SRG, zu der auch die Radioprogramme von SRF gehören, würde eine gemeinsame landesweite Abschaltung Ende 2024 bevorzugen, wie es auf Anfrage heisst. Eine gestaffelte Abschaltung bis 2027 wäre aber auch ein gangbarer Weg.  

Im Hinblick auf die geplante Abschaltung der UKW-Frequenzen Ende 2024 habe man auf den Einbau einer UKW-Sendeanlage verzichtet, so Jacky: «Die Ausrüstung mit UKW kostet auch – für den Betrieb von gut anderthalb Jahren wäre das nicht wirtschaftlich.» Zudem sei es auch immer schwieriger, an Material für die Ausrüstung zu kommen. Daher wird bei einem Ausfall der UKW-Anlage in einem bestehenden Tunnel künftig auch auf eine Reparatur verzichtet.

DAB-Adapter für UKW-Radios

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Kassensturz-Moderatorin Kathrin Winzenried im Studio mit einer Auswahl DAB-Adapter
Legende: SRF

Dank eines Adapters lassen sich auch mit UKW-Radio Programme digital empfangen. Der Test von «Kassensturz» und der Westschweizer Konsumentensendung «A bon entendeur» zeigt: Für Autoradios gibt es bereits gute Adapter-Lösungen, drei der vier getesteten Produkte konnten überzeugen. Mehr dazu finden Sie hier .

Streamen statt Radiohören

Wie Sprecher Jérôme Jacky erklärt, sei man sich bewusst, dass noch immer viele Autofahrerinnen und Autofahrer Radio über UKW hören und damit auch die Notfalldurchsagen der Einsatzkräfte bei einem Notfall im Tunnel nicht empfangen können. Es sei aber auch so, dass man mit Notfalldurchsagen per Radio sowieso schon immer weniger Autofahrer erreiche.

UKW noch immer verbreitet in Schweizer Autos

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Gemäss den aktuellsten Zahlen des Bundesamts für Kommunikation Bakom vom Herbst 2022, hört noch gut ein Drittel der Autofahrenden Radio über UKW. DAB+ wird in gut der Hälfte der Autos gehört, der Rest empfängt Inhalte über das Internet.

99 Prozent der neuen Autos verfügen zudem über die Möglichkeit, DAB+ zu empfangen. Entsprechend sinke der Anteil der Autos, die lediglich UKW-Programme empfangen können, deutlich. Doch auch bei der SRG heisst es, dass viele Nutzer wohl erst am oder um den Umschalttermin zur Umrüstung beziehungsweise Nachrüstung bewogen werden können. Man begleite den Abschaltvorgang deshalb unterstützend.

Auch wenn sogenannte Einsprachen – wie Sicherheitsdurchsagen über das Radio offiziell heissen – nach wie vor zum Sicherheitskonzept bei Tunnels gehören, betont Jérôme Jacky, dass Autofahrerinnen und Autofahrer im Notfall auch anders erreicht werden. Vor dem Tunnel bedeuten rote Ampeln oder Überkopfsignale, dass der Tunnel wegen eines Ereignisses nicht befahren werden soll.

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Das richtige Verhalten im Tunnel

Befindet man sich während eines solchen Ereignisses – zum Beispiel bei einem Unfall – bereits im Tunnel, soll man eine Rettungsgasse bilden und wenn möglich in der Fahrtrichtung zum Tunnel hinausfahren. Bei einem Brand werden zudem sogenannte Blitzleuchten bei den Notausgängen aktiv. Fangen diese an zu blinken, muss man den Motor abstellen, den Autoschlüssel stecken lassen und schnellstmöglich zum Notausgang gehen.

«Espresso» ist an Ihrer Meinung interessiert

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Doch auch wenn es keinen Unfall oder Brand gibt, könnten Autofahrende zur Sicherheit in Tunnels beitragen, so der Astra-Sprecher. Dies, indem man sicherstellt, dass der Tank ausreichend gefüllt ist, das Licht eingeschaltet ist, man genügend Abstand einhält und die signalisierte Höchstgeschwindigkeit nicht überschreitet.

Espresso, 16.05.23, 08:13 Uhr

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