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Skandinavische Währungen Schwedische Kronen wird man nur schwer los

Schwedische Kronen kann man praktisch in keiner Bank mehr zurück in Schweizer Franken wechseln.

Das ist passiert: Eine ZKB-Kundin aus Bassersdorf wechselt für die Ferien 3000 schwedische Kronen. Umgerechnet 250 Franken. Denn der Ferienhausbesitzer in Schweden verlangt für die Endreinigung Barzahlung. Später wird der Betrag dann doch mit der Kreditkarte verrechnet. Ausgeben kann die Kundin das Geld nirgendwo. In Schweden bezahlt man praktisch nur mit der Karte. Zurück in der Schweiz will sie die Kronen bei ihrer Filiale in Bassersdorf zurück in Franken wechseln. Doch die ZKB nimmt schwedische Kronen nur noch bis zu einem Gegenwert von 100 Franken an, erklärt ihr eine Mitarbeiterin.

So handhaben es andere Schweizer Banken: Die meisten angefragten Banken tauschen gar keine skandinavischen Währungen mehr in Schweizer Franken um. Dies ergab eine Anfrage des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» bei verschiedenen grösseren Schweizer Banken. Bei der SBB hingegen kann man nach wie vor skandinavische Währung in Franken wechseln. Man nehme jedoch bis auf Weiteres nur noch 200er- oder kleinere Noten an, sagt die SBB.

Das ist das Problem: Die ZKB sagt, dass die Nachfrage nach schwedischen Kronen generell gering sei. Das gelte auch für dänische und norwegische Kronen. Auch die verfügbare Geldmenge sei gering. Daher könnten diese Währungen nur begrenzt am Interbankenmarkt gehandelt werden – also von Bank zu Bank.

So funktioniert dieser Handel: Vereinfacht zusammengefasst kaufen spezialisierte Banken in der Schweiz bei anderen Banken eine Währung auf – zum Beispiel schwedische Kronen. Diese verkaufen sie dann weiter an ihre Partner in Schweden. Und diese schwedischen Partner haben sich offenbar aus dem Geschäft mit schwedischen Kronen zurückgezogen, erfährt «Espresso» aus Bankenkreisen.

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Warum kaufen die schwedischen Partner keine Kronen mehr? Das ist nicht ganz ersichtlich. Eine klare Antwort gibt es auch nach aufwendiger Recherche von «Espresso» bei verschiedenen schwedischen Institutionen nicht. Einzelne Hinweise lassen darauf schliessen, dass das Ganze mit dem Kampf gegen Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung zu tun haben könnte.

Das sagt die schwedische Finanzaufsicht: Bargeld könne ein erhöhtes Geldwäscherisiko mit sich bringen, weil man es weniger gut zurückverfolgen könne wie digitale Transaktionen. Banken und Finanzinstitute seien dafür verantwortlich, dass ihre Aktivitäten im Einklang mit den geltenden Gesetzen und Vorschriften stehen. Auch mit den Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Möglich, dass einige deshalb lieber die Finger vom Handel mit Kronen lassen.

Espresso, 27.8.2024, 8:10 Uhr

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