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Tierinserate im Netz Auf Facebook lauern falsche Katzenzüchter

Mit niedlichen Tierbildern ködern Gauner potenzielle Herrchen und Frauchen – und zocken sie ab.

«Ich war so blind vor Liebe zu dieser Katze, dass ich die Zeichen nicht erkannt habe», schreibt die Hörerin in einem Mail an «Espresso». Sie entdeckt auf Facebook eine angebliche Katzenzüchterin aus Deutschland und verliebt sich sofort in einen kleinen Kater. Beim vermeintlichen Kauf der Katze tappt sie aber in eine Betrugsfalle.

Immer neue Forderungen

Der Kaufpreis der «Rassenkatze» betrug 1100 Euro, inklusive Impfung und Transport. Kaum hatte die Hörerin diesen Betrag überwiesen, kamen allerdings neue Forderungen.

Ab diesem Moment war mir klar, dass ich die Katze wohl niemals sehen werde.
«Espresso»-Hörerin

So zahlte die Frau weitere 500 Euro für irgendwelche Papiere. Erst als sie anschliessend nochmals Geld für den Transport bezahlt hatte, dämmerte es der Hörerin. «Ab diesem Moment war mir klar, dass ich die Katze wohl niemals sehen werde.» 

Nie ein Tier via Internet kaufen, ohne es gesehen zu haben

Diese Masche ist der Polizei bekannt: «Die Täter preisen ihr Produkt zu einem attraktiven Preis an und locken so die Kunden an. Sobald die Täterschaft ihr Geld erhalten hat, brechen sie den Kontakt ab», sagt Kenneth Jones von der Kantonspolizei Zürich. Das Geld sei dann weg. Aber Jones sagt auch: Die Inserate seien natürlich sehr gut gemacht, denn die Täter wollten ja, dass man ihnen auf den Leim geht.

Arlette Niederer, von der Fachstelle Heimtiere beim Schweizer Tierschutz, findet deutliche Worte: «Wir warnen davor, auf diesem Weg Katzen zu kaufen.» Einerseits könne man, wie dieses Beispiel zeigt, viel Geld verlieren. Andererseits wisse man nicht, woher das Tier wirklich kommt. «In ganz vielen Fällen sind das skrupellose Katzenzüchter, welche ihre Tiere unter Bedingungen züchten, die nicht tiergerecht sind.»

So können Sie sich viel Ärger ersparen:

  • Nie Geld an einen unbekannten Verkäufer oder Händler überweisen
  • Sobald Geld in einer anderen Währung oder in ein anderes Land überwiesen werden soll, müssten die Alarmglocken läuten.
  • Beim Kauf eines Tieres: Den Züchter immer persönlich treffen und die Bedingungen begutachten, unter welchen die Tiere gehalten werden. Nie ein Tier nur via Netz kaufen.
  • Einen Check machen auf cybercrimepolice.ch und kontrollieren, ob es allenfalls schon ähnliche Fälle gibt.
  • Wenn man trotz allem auf Betrüger reingefallen ist: Immer eine Anzeige machen.

Espresso, 27.03.23, 08:13 Uhr

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