«Weil Gesundheit alles ist, bündeln wir unsere Kräfte.» Mit diesen Worten haben kürzlich die Krankenkasse Swica und der geschichtsträchtige Handball-Verein Pfadi Winterthur über eine Kooperation informiert.
Die Kasse gibt sich gegen aussen Handball-freundlich, aber wir als Versicherte merken davon nichts.
Man sei durch eine langjährige Partnerschaft verbunden. Die Botschaft der Mitteilung ist eindeutig: Wer angesichts der steigenden Prämien über einen Krankenkassenwechsel nachdenke, möge doch die Swica berücksichtigen.
Handball-Papi ist erstaunt
Auch der Vater von zwei Handball-Jungs aus dem Kanton Zürich hat diese Mitteilung gesehen. Und war ziemlich erstaunt darüber: Er hatte nämlich nur wenige Tage zuvor bei der Swica angefragt, ob sie sich an den Handball-Mitgliederbeiträgen seiner Söhne von insgesamt 320 Franken beteilige – die beiden sieben- und neunjährigen Buben spielen im HSV Säuliamt. Doch die Krankenkasse winkt ab: Handball sei zu gefährlich, zu gross das Verletzungsrisiko.
Hier handelt es sich um Standort-Marketing, und dabei wird die lokale Verbundenheit stärker gewichtet.
Als der Vater liest, dass die Swica den Handball-Verein Pfadi Winterthur unterstützt, «weil Gesundheit alles ist», irritiert ihn das: Die Kasse gebe sich gegen aussen Handball-freundlich, «aber wir als Versicherte merken davon nichts».
Swica gewichtet «lokale Verbundenheit» höher
Auf Anfrage heisst es bei der Swica, man achte «in der Regel stark darauf, nur Projekte zu unterstützen, die einen engen Zusammenhang mit unserem Kerngeschäft haben». Hier handle es sich jedoch um Standort-Marketing und dabei werde «die lokale Verbundenheit stärker gewichtet». Die Swica habe ihren Hauptsitz in Winterthur und Pfadi Winterthur sei in dieser Stadt eine Institution.
Während sich die Swica aus der Zusatzversicherung an vergleichsweise vielen Sportarten beteiligt – so etwa an Fitnessabos, Tanz- und Tenniskursen sowie an Mitgliederbeiträgen für Turnvereine – sind Kontaktsportarten von dieser Gesundheitsförderung ausgeschlossen. Die Versicherung begründet dies mit dem erhöhten Verletzungsrisiko. Den Handball-Papi aus dem Säuliamt überzeugt das nicht restlos: Für ihn bleibt die Haltung der Swica in Bezug auf Handball widersprüchlich.