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Geld Kids schlagen Finanzgurus

Die vollmundigen Gewinn-Prognosen von Aktienprofis waren im vergangen Jahr nur heisse Luft. Im grossen «Kassensturz»-Börsenspiel schlagen sogar Kinder die Experten.

Sie beeinflussen milliardenschwere Investitionen: Die Börsen-Analysten ist nie um Tipps und Erklärungen verlegen. Kleinanleger, Fondsmanager und Pensionskassenverwalter richten sich nach ihren Prognosen und Kaufempfehlungen. Doch häufig führen die Tipps in die Irre

Anfang 2001 hatten drei von Kassensturz angefragte Aktienexperten Kursteigerungen zwischen 5 und 15 Prozent angekündigt. Die Realität: Das letzte Börsenjahr war eines der schlechtesten der Geschichte überhaupt. Die Schweizer Börse sank um mehr als 20 Prozent. Auch ohne die Folgen des 11. Septembers wäre es ein schlechtes Börsenjahr geworden.

So lief das Spiel

Kassensturz testete die Aktienprofis auf besondere Art und Weise: Kinder traten mit eigenen Tipps gegen die Profis an. Die drei Experten stellten mit Stichtag 15. Januar 2001 ein Aktienmix aus 10 Schweizer Aktien zusammen. Dasselbe taten 8 Kinder. Diese stützten sich aber nicht auf Analysen, sondern liessen den Zufall walten. Die Kinder schossen mit Dartpfeilen auf die Börsenseite der NZZ. Fünf weitere Kinder stellten ihre Testdepot am Glücksrad und mit Lottolosen zusammen.

Das Resultat nach genau einem Jahr: Alle Depots schliessen mit enormem Verlust ab – ganz gemäss dem allgemeinen Börsenverlauf. Der beste Analyst – Hanspeter Loosli von der UBS – erleidet einen Verlust von 20,4 Prozent. Marco Curti, Chefanalyst der Zürcher Kantonalbank, landet unter den Profis auf den letzten Rang. Sein Aktienmix hat innerhalb eines Jahres 30 Prozent an Wert verloren

Die Kinder halten erstaunlich gut mit: Rahel erzielt mit ihrer Auswahl das beste Ergebnis überhaupt. 4 Kinder sind insgesamt besser als der schlechteste der Aktienprofi. Nur ein Kind fällt mit -45 Prozent deutlich ab.

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