Wer beim Jelmoli-Versand Ware bestellt und eine Kundennummer hat, bekam vor einiger Zeit Post. In einem Werbebrief wurde den Kunden mitgeteilt, dass sie von einer Partnerschaft zwischen dem Jelmoli-Versand und der Krankenkasse Concordia profitieren könnten. Wer an den Rabatten für die Zusatzversicherungen interessiert sei, könne sich per beiliegendem Rückantwortcouvert melden. Wer nicht auf das Angebot reagiert hatte, wurde später nochmals am Telefon angefragt.
Hörerinnen und Hörer des Konsumentenmagazins «Espresso» von Radio SRF 1 reagierten verärgert: «Es ist schon der Hammer, welchen Maschen sich die Versicherungen bedienen, um zu einem Besuchstermin zu kommen», hiess es beispielsweise in einem Mail an die Redaktion.
«Da wird etwas vermischt»
Der Jelmoli-Versand gehört dem deutschen Verlagshaus Heine. Weder Jelmoli noch Heine wollten auf Fragen der Espresso-Redaktion Auskunft geben. Anders die Krankenkasse Concordia. Die Kasse betreibe ein dichtes Netz an Aussenstellen und habe es nicht nötig, auf die dubiosen Methoden der unseriösen Callcenter zurückzugreifen, sagt Mediensprecherin Astrid Brändlin: «Concordia ist strikte gegen diese Form der Kaltaquise und hat auch die entsprechende Branchenvereinbarung unterschrieben.»
Eine Kaltaquise –ein ungefragter Telefonanruf- sei die gemeinsame Aktion mit dem Jelmoli-Versand aber gerade nicht gewesen. Dass die durch die vielen Belästigungen verärgerten Kunden diesen Unterschied aber nicht machen, das gibt auch der Concordia zu denken: «Es kann nicht sein, dass wir die Leute verunsichern und wir in denselben Topf geworfen werden, wie die unseriösen Krankenkassenverkäufer.»
Die Werbeaktion, die Ende November beendet wurde, gab auch bei der Kasse selbst zu reden. Zwar seien keine negativen Rückmeldungen vermerkt worden. Trotzdem prüfe man, ob solche Aktionen wiederholt werden.