Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer und amerikanische Forscher haben im Inneren von Bade-Enten aus Gummi üppige Teppiche aus Bakterien und Pilzen gefunden.
- Der Biofilm im Plastikspielzeug kann gesundheitsgefährdend sein. So wurden zum Beispiel Legionellen nachgewiesen.
- Das Wachstum von Bakterien und Pilzen wird durch die Freisetzung von Kohlenstoffverbindungen aus dem Plastik begünstigt. Diesbezüglich gibt es im Gesetz keinerlei Vorschriften.
- Problematisch sind im Bad auch viele Duschschläuche. Wenn möglich sollten hier für Trinkwasser zertifizierte Modelle mit der Bezeichnung «EN 1113» gewählt werden.
Kinder lieben es, in der Badewanne mit Enten, Krokodilen oder Haien aus Plastik zu spielen. Im Innern dieser Spielzeuge sieht es aber ziemlich hässlich aus: Forscher des Wasserforschungsinstituts Eawag haben mit Kollegen aus der Schweiz und Amerika üppige Teppiche aus Pilzen und Bakterien gefunden.
Das billige Plastik lässt Bakterien und Pilze spriessen
Vier von fünf Enten enthielten potentiell krankheitserregende Bakterien wie Legionellen oder als Krankenhauskeime bekannte Stäbchenbakterien. Die Forscher fanden heraus, dass das Material vieler Plastik-Spielzeuge fürs Bad das Wachstum der Bakterien und Pilze begünstigt. Die Enten bestehen oft aus minderwertigen Polymeren, die bei Kontakt mit Wasser viele Kohlenstoffverbindungen freisetzen, idealer Nährboden für die Bakterien.
Diesbezüglich gibt es im Gesetz jedoch keine Vorschriften, im Gegensatz zu anderen Stoffen wie beispielsweise Phthalaten. Statt ganz auf Plastik-Spielzeug im Bad zu verzichten, können Eltern die Gummi-Enten regelmässig auskochen oder das Loch verschliessen, um das Risiko auszuschliessen. Oder sie kaufen von Anfang an Bade-Spielzeug, in das kein Wasser eindringen kann.
Auch im Duschschlauch kann die Gefahr lauern
Im feuchten und warmen Badezimmer gibt es jedoch auch noch andere Bakterienherde: Der Duschvorhang zum Beispiel, den man daher regelmässig in der Kochwäsche waschen sollte. Was viele nicht wissen: Auch im Duschschlauch können sich gesundheitsgefährdende Bakterien ansammeln. Dies hängt damit zusammen, dass oft nicht für Trinkwasser zertifizierte Schläuche eingesetzt werden.
Im Gegensatz zum Wasserhahn in der Küche sind solche nach der Norm «EN 1113» zertifizierten Schläuche im Bad nämlich nicht Pflicht, weil das Wasser im Bad und in der Dusche rechtlich nicht als Trinkwasser gilt, auch wenn es aus derselben Quelle stammt.