Zwischen 3000 und 10'000 Franken: So viel haben Teilnehmerinnen und Teilnehmer der mehrtägigen Graveltour von Baden nach Nyon für ihr Gravelbike ausgelegt, wie eine kleine Umfrage von «Kassensturz» zeigt. Für Graveleinsteiger testet «Kassensturz» eine günstigere Preisklasse. Die acht getesteten Velos kosten zwischen 1400 und 2500 Franken.
So haben die Gravelbikes abgeschnitten
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Wichtigstes Kriterium war der Praxistest. Ein fünfköpfiges Team trat einen ganzen Tag in die Pedalen: Ein gravelbegeistertes Ehepaar, eine Gravel-Fahrerin, die auch Mehrtagestouren macht, ein Gravel-Neuling und eine Velokurierin. Ein Parcours mit den Unterlagen Kies, Wurzeln und Asphalt fordert den Velos und dem Testteam alles ab.
Die Testenden stellen schnell Unterschiede zwischen den Modellen fest: «Unterschiede gibt es bei der Reifenbreite und der Sitzposition. Gewisse Velos sind toll auf Waldwegen, andere fahren gut auf Kies.» Nele Rogiers fährt seit rund fünf Jahren ein Gravelbike und erlebte beim Test eine Premiere: «Die elektronische Schaltung beim Canyon hat mir sehr gut gefallen.»
Unterschiede bei Gewicht und Komponenten
Nebst der Praxistauglichkeit wurden auch die Materialien und die Verarbeitung der Gravelbikes überprüft. Testleiter Marius Graber vom «Velojournal» lobt beispielsweise die grössere Bremsscheibe vorne beim Modell von «Rose»: «Bei schwereren Personen oder bei längeren Passabfahrten bietet eine bessere Bremswirkung mehr Sicherheit.» Die Rahmen sind vor allem aus Aluminium, zwei Velos haben leichtere Rahmen aus Carbon.
Am schwersten ist das Stahlvelo von «Rondo». Bei allen getesteten Velos nicht optimal sei das verfügbare Angebot an Gängen, kritisiert Testleiter Marius Graber: «Es fehlen leichte Gänge. Für weniger Trainierte oder Passfahrer ist das weniger gut.» Hier bestehe allgemeines Verbesserungspotenzial bei den Gravelbikes, hält Testleiter Marius Graber fest.
Simulation der gesamten Lebensdauer im Labor
Die Gravelvelos sind für die harte Tour gebaut, sie müssen draussen im Gelände einstecken können. Aber wie robust sind sie tatsächlich? «Kassensturz» testet die Velos im spezialisierten Labor Dynamic Test Center (DTC)in Vauffelin bei Biel.
Auf dem Rollenprüfstand müssen die Velos über 100'000-mal über eine Schwelle fahren. Dabei wurde die Norm zusätzlich verschärft, mit einer erhöhten Schwellenhöhe. So kann die Belastung über die ganze Lebensdauer simuliert werden.
Alle Modelle haben diese verschärften Anforderungen gut gemeistert. Bis auf Lenkkopflager oder andere Teile, die sich gelockert haben. Diese lassen sich jedoch nachziehen. Solche Servicearbeiten sollte man auf jeden Fall nicht vernachlässigen, warnt Marius Bloch vom DTC: «Ohne regelmässiges Einstellen kann es zu gravierenden Problemen wie Speichenbruch oder Kontrollverlust kommen.»
Gravelbikes von Scott und Canon: «Gut» für unter 2000 Franken
Fünf der acht getesteten Velos erreichten das Gesamturteil «gut». Zwei davon kosten knapp unter 2000 Franken. Es sind die Modelle von Canyon und Scott («Resultate im Detail»). Testsieger ist Backroad AL von Rose mit einem Aluminiumrahmen für rund 2400 Franken.
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Beim Praxistest hat es die Testerinnen und Tester überzeugt: «Sehr wendig, rollt gut, läuft ruhig». Mit fast gleich guten Noten folgt Cube Nuroad C:62 Pro für 2500 Franken. Es sei «wendig» und «gut am Berg», so das Urteil der Bike-Jury.