Es ist notorisch: Seit Jahren beleidigt Fabian Strässle, Geschäftsführer der Mieterschutz Schweiz MMS GmbH Kunden, die vom Abo-Vertrag mit dem Mieterschutz zurücktreten. Er stempelt sie als «Sozi-Abfall» ab, zählt sie zum «Abfall der Gesellschaft» oder bemängelt die Höhe ihres «IQs». Weshalb er dies tut, bleibt unersichtlich.
Mit den Sozi-Abfall-Lügenmedien haben wir absolut nichts gemein.
Denn «Kassensturz» hat Fabian Strässle wochenlang um eine Erklärung gebeten, aber stattdessen lediglich ein böses Mail kassiert: «Mit den Sozi-Abfall-Lügenmedien haben wir absolut nichts gemein. Dieses Zitat dürfen Sie 1:1 so verwenden oder auch um 180° umdrehen, was Ihnen wohl eher liegt. Bleiben Sie doch inskünftig einfach unter Ihresgleichen und belügen Sie die SRF Klientel weiter.»
Seit Gründung wird vor der Organisation gewarnt
Den Mieterschutz Schweiz MMS GmbH gibt es seit dem Jahr 2008. Und genauso lang warnen Medien vor der Organisation. Um Abonnenten anzulocken, warb der Mieterschutz im Internet mit diversen Webseiten und erweckte den Eindruck, man sei beim Mieterinnen- und Mieterverband Schweiz. Für eine Gebühr von 95 Franken sollen Mitglieder kostenlose Mietrechtsauskünfte erhalten. Reihenweise sind um Rat suchende Mieter auf die Internetwerbung hereingefallen.
Denn die Beratung liess zu wünschen übrig. Kostenlos findet sie einzig über den Mailverkehr statt. Für detaillierte Auskunft oder eine weitere Beratung empfiehlt der Mieterschutz seine 0-900er-Nummer. Sie kostet vormittags Fr. 3.80 pro Minute und zu allen anderen Zeiten Fr. 4.90 die Minute.
2021 wegen Irreführung verurteilt
Weil die Webseiten den Eindruck erweckten, der Mieterschutz hätte – wie der Mieterverband – in jedem Kanton eine Vertretung, wurde Strässle 2021 wegen Irreführung verurteilt. Zudem täuschte die Einmanngesellschaft eine grössere Firma mit mehreren Mitarbeitern und umfassendem Service vor. So behauptete er zum Beispiel fälschlicherweise, er sei 7 Tage die Woche erreichbar.
«Kassensturz» wollte wissen, ob nach dem Gerichtsentscheid die Erreichbarkeit der Mieterschutz Schweiz GmbH besser geworden ist. Deshalb testet der «Kassensturz» über Wochen mit verschiedenen Nummern die Hotline. Kein einziges Mal ging jemand beim Mieterschutz ans Telefon.
«Es geht einfach so weiter»
Immerhin: Auf die Mail-Anfrage wegen einer schlecht isolierten Wohnung gab es eine kurze Antwort. Für eine detaillierte Information verwies der Mieterschutz aber auf eine kostenpflichtige Beratung eines Experten oder auf die teure 0900er-Nummer.
Beat Leuthard vom Mieterinnen- und Mieterverband Basel sagt, das Gerichts-Urteil habe keine Wirkung gezeigt habe. Denn «es geht einfach so weiter» wie vor dem Urteil: «Es gibt auch seither Leute, die sagen, oh ich habe geglaubt, ich sei bei Euch.» Dabei sind sie beim Mieterschutz Schweiz gelandet.
Trotz Urteil: Fabian Strässles fragwürdige Geschäftsmodell mit der Mieterschutz Schweiz MMS GmbH geht weiter.