Die betroffenen Schweizer Hilfswerke sind überrascht. Die Vorwürfe, dass die Firma «Corris» ihre Mitarbeiter ausbeute, seien ihnen neu. So arbeitet beispielsweise der WWF bereits seit 10 Jahren mit der Firma zusammen, sagt Sprecherin Corinna Gyssler.
Trotzdem schaut die Hilfsorganisation nun genau hin: «Wir werden in den nächsten Tagen das Gespräch mit «Corris» suchen. Ausserdem wollen wir Einsicht in die neuen Arbeitsverträge», so Gyssler.
Je nachdem, was die bevorstehenden Gespräche ergeben, würde der WWF auch ein Ende der Zusammenarbeit mit Corris in Betracht ziehen.
Auch «Swissaid» und «Helvetas» stellen Fragen
Auch die Hilfsorganisation «Swissaid» wurde unterdessen hellhörig. Sie verlangt ebenfalls konkrete Antworten auf die ausstehenden Anschuldigungen. Ausserdem fordert sie von der «Corris» konkrete Lösungsansätze.
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Klare Worte gibt es auch bei «Helvetas». Sprecher Stefan Stolle wird in den nächsten Tagen mit den «Corris»-Mitarbeitern, welche für «Helvetas» unterwegs sind, ein persönliches Gespräch suchen.
«Falls sich dies bewahrheitet, erwarten wir, dass «Corris» die Verträge entsprechend anpasst und nötige Verbesserungen einleitet. Sonst müssen wir die Zusammenarbeit mit Corris überprüfen», sagt Stolle.
«Corris»-CEO wird beim Wort genommen
Die Hilfsorganisation «Amnesty International» will die Anschuldigungen gegen Corris ebenfalls genau unter die Lupe nehmen.
Gemäss Stella Jegher, Mitglied der Geschäftsleitung, werden aber beide Seiten angehört, bevor ein Urteil gefällt wird. «Wir werden aber Herrn Baldwin Bakker, CEO von »Corris«, sehr genau beim Wort nehmen. Er sagte ja im «Kassensturz», dass er sehr viel engere Kontrollen ausüben will. Dies scheint mir effektiv nötig.»