Die neuen Handy-Abos, bei welchen ein Teil der Roaming-Gebühren inbegriffen sind, werden am 13. April lanciert. «Bei den Infinity-Abos sind neu mindestens 30 Tage Roaming in der EU und Westeuropa inklusive», sagte Swisscom-Chef Urs Schäppi gestern an einer Medienkonferenz. Damit setze die Swisscom die Konkurrenz unter Druck, sind sich Telecom-Experten einig. Ralf Beyeler von Comparis sagt: «Sunrise und Orange haben seit Jahren die gleich hohen Roaming-Tarife. Man kann gespannt sein, wie sie reagieren werden.»
Hohe Roaming-Tarife schon lange ein Politikum
Die Stiftung für Konsumentenschutz wertet die neuen Abos der Swisscom als Schritt in die richtige Richtung, wie Sara Stalder sagt: «Der politische Druck zeigt endlich Wirkung. Aber die Schweizer Roaming-Gebühren sind verglichen mit der EU immer noch viel zu hoch. Das Problem ist noch nicht entschärft.»
In der kommenden Frühlingssession wird im Parlament ein Vorstoss behandelt, der die hohen Roaming-Gebühren im Visier hat. Carlo Iellamo, Geschäftsführer des unabhängigen Vergleichsdienstes Telekomzentrum ist überzeugt, dass die Swisscom ihr neues Angebot nicht zufällig zum jetzigen Zeitpunkt lanciert: «Die Swisscom will mit der Abschaffung der Roaming-Gebühren der Politik den Wind aus den Segeln nehmen.»
Wer von den neuen Infinity-Plus-Abos profitieren will, muss sich übrigens aktiv bei der Swisscom melden. Es sei aber auch für bestehende Kunden möglich, das Abo zu wechseln, heisst es bei der Swisscom. Die Mindestvertragsdauer würde damit nicht verlängert.