Seinen Namen habe das Magenbrot von den Kräutern, die im Teig drinstecken, erklärt Patron Hugo Meyer: «Ihnen schreibt man eine magenfreundliche Wirkung zu.» Zimt, Muskat, Ingwer und Sternanis seien die wichtigsten Gewürze.
«Die genaue Mischung ist so geheim, dass nicht mal ich sie kenne», schmunzelt Meyer, der das kleine Familienunternehmen seit über 40 Jahren mit seiner Frau Rita leitet. Sie beschäftigen 15 Angestellte.
Ansonsten, so der Patron weiter, seien die Zutaten beim Magenbrot dieselben wie beim Lebkuchenteig. Um den Teig locker zu halten, wird Ammoniak-Triebsalz beigemischt. Das Ammoniak verdampft beim Backen vollständig, und liegt deshalb schwer in der ohnehin schon unangenehm warmen Luft in der Produktionshalle.
Ein Tag für die Produktion eines Magenbrotes
Gut 24 Stunden dauert es vom Teig bis zum fertigen Magenbrot. Dies vor allem deshalb, weil der fertige Teig zuerst noch ruhen müsse, erklärt der Patron. Dann wird der Teig an einer Dressiermaschine zu meterlangen Stangen geformt, in grossen Öfen gebacken und danach in kleine Stücke zerteilt.
Ein Förderband transportiert die Lebkuchen-Stückchen in eine Trommel, wo dann die süsse, typische Magenbrot-Glasur hinzufliesst. Ziel sei es, ein schön feuchtes Magenbrot zu produzieren: «Um das zu erreichen, muss die Glasur gut einziehen.» Über ein langes Spiralförderband fahren die fertigen Magenbrote zur Verpackungsabteilung. Dazwischen kühlen sie ab.
250 bis 300 Tonnen Magenbrot liefert der «Magenbrot-Profi» pro Jahr aus. Daneben produziert die Firma weitere Süssigkeiten für den Marktstand, wie etwa gebrannte Mandeln oder Biberli. Das Magenbrot mache aber zwei Drittel der Produktion aus, sagt Hugo Meyer.