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«Espresso Aha!» Der lokale, weisse Schleier: Was ist eigentlich Industrieschnee?

Kälte, Hochnebel und Industrieschlote sorgen dafür, dass es auch im schneelosen Flachland ab und zu weiss wird.

Eine Idee davon, wie es im Winter auch in tieferen Lagen aussehen könnte, bekam man letzte Woche in einem Teil der Stadt Zürich: Ein weisser Schleier lag eines Morgens auf Strassen, Wiesen und Dächern. Schon bald war er aber wieder weg. Es handelte sich um Industrieschnee.

Staubpartikel sind der Kern der Flocken

Für dieses Wetterphänomen müssen mehrere Voraussetzungen gegeben sein, erklärt Meteorologe Luzian Schmassmann von «SRF Meteo»: «Damit sich Industrieschnee bildet, braucht es Hochnebel, kalte Temperaturen – minus drei bis minus zehn Grad – und Industrie.» Genauer gesagt, Wasserdampf aus Industrieschloten, etwa aus Kehrichtverbrennungsanlagen: Deren Wasserdampf enthalte kleine Staubpartikel, und um diese herum würden sich im Hochnebel unter den gegebenen Umständen kleine Schneekristalle bilden, so der Meteorologe.

Fussspuren im Schnee
Legende: Oft entsteht Industrieschnee in der Nacht, wenn sich der Nebel noch weiter abkühlt. SRF

Da die Industrieschnee-Flocken – anders als der «echte» Schnee – aus einer vergleichsweise geringen Höhe auf den Boden fallen, bleibt ihnen keine Zeit, um richtig zu wachsen. Sie bleiben kleine Körner oder Nadeln.

Auch grössere Mengen möglich

Meist ergibt sich auch nur eine dünne Schicht. Es ist aber laut Schmassmann auch schon vorgekommen, dass sich eine 10 bis 15 Zentimeter dicke Industrieschnee-Decke gebildet habe. Das Phänomen trete aber nur lokal auf: «Es kann sein, dass es innerhalb von wenigen Metern von Grün zu Weiss wechselt.»

Neben Zürich sind unter anderem Winterthur oder Gerlafingen am Jura-Südfuss Orte, an denen häufig Industrieschnee aus dem Nebel rieselt.

«Espresso Aha!»

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So gut geniessbar wie Klärwasser

Ob echter Schnee oder nur Industrieschnee – vor allem die Kinder freut’s so oder so. Doch essen sollte man Industrieschnee wegen der undefinierten Schmutzpartikel im Innern dann doch lieber nicht, rät Ludwig Zgraggen von Meteo Schweiz, auch wenn Industrieschnee nicht gefährlich oder giftig sei: «Man kann es mit Klärwasser vergleichen. Das kommt auch gereinigt aus der Kläranlage, aber man würde es wohl nicht trinken.»

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