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«Espresso Aha!» Ist 2014 abgelaufenes Mineralwasser noch trinkbar?

Mineralwasser wird eigentlich nicht schlecht. Gilt das auch für Mineralwasser in PET-Flaschen?

Eine Hörerin des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» hat zu Hause einen vergessenen Notvorrat Mineralwasser entdeckt. Abgelaufen im Jahr 2014. «Kann ich dieses Wasser noch trinken?», möchte sie wissen. Die Antwort lautet «jein». Grundsätzlich kann Mineralwasser nicht schlecht werden und PET-Flaschen werden in der Schweiz streng kontrolliert. Heisst: Auch wenn Mineralwasser sehr lange gelagert wird, stellt es für die Gesundheit keine Gefahr dar.

«Espresso Aha!»

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Jeden Montag beantworten wir in der Rubrik «Espresso Aha!» eine Frage aus dem Publikum. Haben auch Sie eine? Senden Sie sie uns!

Lösen sich über die Jahre Stoffe aus der PET-Flasche?

Ja. «Es kann sein, dass sich gewisse Stoffe ins Mineralwasser lösen», sagt Marc Stauber vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. Gemeint sind die beiden Stoffe Antimon und Acetaldehyd, welche in grösseren Mengen schädlich sind für die Gesundheit. Antimon ist ein Schwermetall, welches bei der Herstellung von PET eingesetzt wird. Acetaldehyd ist ein Zufallsprodukt, welches bei der Herstellung von PET-Flaschen entsteht.

«Bevor diese beiden Stoffe gesundheitlich ein Problem darstellen, schmeckt man sie», erklärt Marc Stauber. Antimon habe einen metallischen Geschmack, Acetaldehyd gebe dem Wasser ein fruchtig-süssliches Aroma. Man könne sich auf die Geschmacksnerven verlassen, so Stauber. Theoretisch könne man das Wasser aber auch dann noch trinken, gefährlich für die Gesundheit seien diese Mengen nicht.

Mikroplastik kann nicht ins Wasser gelangen. Dieser entstehe beispielsweise beim Zerkleinern, bei Abrieb oder bei Verwitterung.

Warum kann Mineralwasser nicht schlecht werden?

Für einen Notvorrat sollte man aus den oben genannten Gründen Wasser in Glasflaschen kaufen. Dieses kann bedenkenlos und ohne Geschmacksveränderung über Jahre aufbewahrt werden. Denn Mineralwasser muss mikrobiologisch zu 100 Prozent einwandfrei sein. «Und aus nichts entsteht nichts», sagt Damaris Buchenhorner von der Mineralquelle Eptingen im Baselbiet. Für Mineralwasser gelten sehr strenge Regeln. So darf einzig und allein Kohlensäure zugefügt werden. In Eptingen wird das Wasser ausserdem noch gefiltert, um beispielsweise letzte Sandkörner zu entfernen.

Warum überhaupt ein Haltbarkeitsdatum?

Das Haltbarkeitsdatum ist gesetzlich vorgeschrieben, liegt aber in der Verantwortung des Herstellers. Vorgaben für eine Mindesthaltbarkeit seitens Bund gibt es keine. Schon heute gebe es Lebensmittel, für welche kein Haltbarkeitsdatum vorgeschrieben sei, sagt Marc Stauber vom BLV. Dazu gehören beispielsweise Salz, Gemüse oder Obst. «Diese Liste könnte man erweitern.» Aktuell gebe es aber keine Diskussion in diese Richtung, so Stauber.

Espresso, 24.02.2020, 08.13 Uhr

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