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«Espresso Aha!» Kühlelemente – was ist drin? Und wie entsorgt man sie richtig?

Wie harmlos ist die giftblaue Flüssigkeit in Kühlelementen? Und kann man Kühlkissen bedenkenlos im Abfall entsorgen? 

Ein Picknick im Park, am Fluss oder am See: Wer seine Getränke nicht warm trinken möchte, nimmt am besten tiefgefrorene Kühlelemente oder Kühlkissen mit. Doch wie harmlos sind die Inhaltsstoffe? Und kann man diese Kühlakkus bedenkenlos im Abfall entsorgen? «Espresso Aha!» fragt nach.

Bei der ETH Zürich und der Materialforschungs- und Prüfungsanstalt Empa heisst es, heutige Kühlkissen und Kühlelemente bestünden aus Wasser, Kochsalz (um den Gefrierpunkt herunterzusetzen), und aus einem relativ harmlosen Frostschutzmittel, meist Propylenglykol, gekennzeichnet als Zusatzstoff E1520. Weiter habe es noch Konservierungsmittel drin, damit das enthaltene Wasser nicht verdirbt. Und die giftblaue Farbe sei Lebensmittelfarbe, ebenfalls unbedenklich.

Kühlkissen selbst machen

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Kühlkissen lassen sich auch sehr einfach selbst herstellen, ganz ohne problematische Zusatzstoffe.

Rezept:

  • 2 Gläser Wasser
  • 
½ Glas Speisesalz
  • 
½ Glas Maisstärke
  • Evtl. 
Blaue Lebensmittelfarbe
  • 
Zip-Beutel

Die Zutaten mit einem Schwingbesen gut verrühren und unter Rühren aufkochen. Wenn gewünscht, am Schluss der gelartigen Masse etwas blaue Lebensmittelfarbe zufügen, in einen Zip-Plastiksack abfüllen, glatt drücken – fertig!

Kühlelemente gehören nicht in Kinderhände


Was aber, wenn ein Kind so ein Kühlelement aufschneidet und die Flüssigkeit vielleicht sogar schluckt – ist das wirklich ungefährlich? Beim Schweizer Giftinformationszentrum Toxinfosuisse heisst es, leider nein. Der Arzt und Direktor von Toxinfosuisse, Hugo Kupferschmied sagt: «Der grosse Teil dieser Kühlelemente ist tatsächlich unproblematisch. Aber es gibt solche, die das giftige Ethylenglykol enthalten. Und dann muss das betroffene Kind ins Spital.» Deshalb: Kühlelemente und Kühlkissen gehören nicht in Kinderhände!

«Espresso Aha!»

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Jeden Montag beantworten wir in der Rubrik «Espresso Aha!» eine Frage aus dem Publikum. Haben auch Sie eine? Senden Sie sie uns!

Besser in den Sonderabfall


Und wie sollen diese Kühlkissen nun entsorgt werden? Auf Anfrage sagen mehrere Kehrichtverbrennungsanlagen im Raum Bern und Zürich, solche Produkte gehörten nicht in den normalen Abfall. Und zwar weil das giftige Ethylenglykol hoch brennbar sei.

Diese Kühlelemente könnten auf der Sammelstelle Feuer fangen, darum gehörten sie zur Sicherheit in die Sonderabfall-Sammelstelle. Denn obwohl giftige Produkte mit Ethylenglykol eher selten sind: Den Kühlelementen ist von aussen nicht anzusehen, ob Ethylenglykol enthalten ist.

Auch Migros teilt mit, in ihren Produkten habe es Konservierungsmittel drin, man empfehle die Entsorgung im Sondermüll. Der Grossverteiler Coop sagt, die verkauften Kühlelemente seien alle ohne giftige Inhaltsstoffe und könnten bedenkenlos im Abfall entsorgt werden.

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