Wer nicht weiss, wie er alte Papiersäcke entsorgen soll, ruft am besten bei der Gemeinde- oder Stadtverwaltung an. «Espresso» hat bei drei Städten nachgefragt und drei unterschiedliche Antworten bekommen.
Kein Recycling in Zürich
In der Stadt Zürich will man die Papiersäcke weder in der Papiersammlung, noch in der Kartonsammlung. Meta Filli, Sprecherin von Entsorgung und Recycling Zürich erklärt, die Papiersäcke seien grösstenteils beschichtet, damit sie bei Nässe nicht reissen. Und weiter: «Beim Recycling gibt das Probleme.»
Beim Altpapierwerk Utzenstorf bestätigt der Werkleiter Alain Probst: «Unsere Maschinen gehen kaputt, wenn die Säcke mit sogenanntem Nassverfestiger behandelt sind.» Ausserdem könnten sie die braunen oder farbigen Fasern der Papiersäcke nicht brauchen. In Utzenstorf wird weisses Papier hergestellt, das für Zeitungen oder Werbebeilagen gebraucht wird.
In St. Gallen zur Kartonsammlung
«Papier-Tragtaschen gehören bei uns nicht in die Papiersammlung», sagt auch Armin Huser, Ressortleiter Entsorgung und Recycling der Stadt St. Gallen. Sie sollen gebündelt mit dem Karton auf die Strasse gestellt werden. Was nicht mitgenommen wird, sind Papiersäcke mit Karton drin. Gemäss Huser sei dort nämlich oft noch anderer Abfall drin.
«Hauptsache gebündelt» in Bern
Mehrere Möglichkeiten, um Papiersäcke zu entsorgen, gibt es in der Stadt Bern. Dort kann man Papiersäcke mit der Kartonabfuhr und mit der Papierabfuhr mitgeben. Wichtig ist, dass sie gebündelt sind.
Das Unternehmen, das alles einsammelt, trennt dann Papier und Karton voneinander. Mehrarbeit? «Ja», sagt Christian Jordi, Betriebsleiter der Berner Entsorgungshöfe, «dafür haben wir nur einen Lastwagen, der durch das Quartier fährt.»
Falsche Farbe
Der Detailhändler Coop verkauft seit zwei Jahren nur noch Papiersäcke ohne Nassverfestiger. «Theoretisch könnten die recycelt werden», erklärt Coop-Sprecher Urs Meier. Da das Papier der Säcke braun oder farbig ist, machen das viele Papierwerke trotzdem nicht.