In Zürich läuft die Weichenstellung im Normalfall automatisch. «Jedes Tram hat die spezifische Strecke gespeichert und sendet ein Signal an den Weichentopf, der sich rund 20 Meter vor der Weiche befindet», erklärt Andreas Uhl von den Zürcher Verkehrsbetrieben VBZ.
Von dort geht das Signal an die Weichensteuerung weiter. Diese schaltet einerseits die Weiche um, andererseits gibt es eine entsprechende Anzeige beim Signal am Strassenrand.
Der Wagenführer muss die Weiche im Auge haben
Das Tram verlangsamt daraufhin die Fahrt, und ein Elektromotor bewegt die sogenannten Weichenzungen. So wird das Tram in die gewünschte Richtung gelenkt. Der Wagenführer muss dabei sowohl die Anzeige am Strassenrand als auch die Bewegung der Weichenzungen mit Blickkontakt kontrollieren.
Während das Tram über die Weiche fährt, ist der Mechanismus gesperrt, damit das Tram nicht entgleisen kann. Damit der Mechanismus im Winter nicht einfriert, befindet sich sogar eine Heizung in der Weiche.
Funktioniert die Weiche nicht, muss der Tramführer oder die Tramführerin aussteigen und sie mit einem Weicheneisen manuell stellen. «Dies geht ganz leicht», sagt Andreas Uhl von den VBZ. Wenn die Weiche trotzdem keinen Wank macht, brauchen die Tramführer jedoch Unterstützung von Technikern.
Umwege sind relativ häufig
Häufiger sind jedoch Routenänderungen. Wenn eine Strecke zum Beispiel wegen eines Anlasses nicht befahrbar ist, hat der Wagenführer die Möglichkeit, die Weiche vom Führerstand aus umzustellen. Dies geschieht per Knopfdruck. Der Wagenführer lenkt so das Tram auch aus dem Depot zum Beginn seiner Route.
Weichenstellung per Knopfdruck ist bei den Basler «Drämmli» die Regel. Im Gegensatz zu Zürich und Bern gibt es dort keine automatische Weichenstellung. «Wir verzichten auf die Automatisierung, damit die Wagenführer bewusster fahren», heisst es bei den Basler Verkehrsbetrieben auf Anfrage.