Es ist für viele Skitouristen der Schockmoment schlechthin: Der Sessellift wippt, ruckelt und bleibt schlussendlich stehen. Nichts geht mehr. Immer wieder müssen Skifahrer und Snowboarder durch Rettungskräfte mittels Helikopter evakuiert werden.
Passagiere müssen ausharren
Im Engadin kommen Piloten und Bergungskräfte der «Heli Bernina» durchschnittlich einmal pro Wintersaison zu einem Rettungs-Einsatz von Personen. Dann nämlich, wenn ein Sessellift oder eine Luftseilbahn stillsteht und Passagiere gesichert werden müssen.
Nach spätestens 3.5 Stunden muss der letzte gerettet sein, so schreibt es eine Europäische Norm vor. In der Schweiz bemüht mach sich, die Passagiere nicht länger als 2.5 Stunden warten zu lassen.
So verhalten sich Skifahrer richtig
Damit alles glimpflich abläuft, müssen Bahnbenützer ruhig bleiben. «Auf keinen Fall vom Sessel springen. Denn die Höhe wird immer unterschätzt», mahnt Linard Godli Rettungschef bei Engadin St. Moritz Mountains.
Wenn innerhalb einer Viertelstunde der Skilift nicht wieder zum Laufen gebracht werden kann, leiten die Verantwortlichen eine Rettung ein. Innerhalb dieser Zeit werden die Liftbenutzer auch mittels Lautsprecher informiert.
Sesselliftbenützer sind auch schon auf die Idee gekommen, ihre Ausrüstung loszuschnallen und abzuwerfen. «Das sollte man auf keinen Fall machen», warnt Linard Godli. «Die Skier werden so zu regelrechten Geschossen und können Personen auf der Piste gefährden.» Angeschnallte Skier oder Snowboards behindern eine Rettungsaktion nicht.
Alufolie schützt vor Kälte
Ob es zu einer Rettung mit Helikoptereinsatz kommt oder ob die Retter über die Masten zu den Passagieren gelangen, hängt hauptsächlich vom Wetter ab. Wenn immer möglich wird die Rettung mit dem Helikopter bevorzugt.
«Auch wenn die Rettung mit dem Helikopter schneller geht: Man muss sich auf eine Wartezeit von zirka 2.5 Stunden einstellen», erklärt Dominik Hunziker, Helikopter Rettungsspezialist. «Ich persönlich habe deshalb immer ein grosses Stück Alufolie bei mir. So könnte ich mich in einer solchen Situation vor Kälte schützen.»