Es gibt verschiedene Erklärungen dafür, dass Kartoffeln meistens weibliche Namen haben. Die naheliegendste ist laut Peter Latus vom Bundesamt für Landwirtschaft (BWL), dass es DIE Kartoffel heisst. Es gebe aber durchaus auch Kartoffeln mit männlichen Namen, sagt der Experte für Pflanzensorten und Saatgut. Eine mögliche historische Erklärung liefert Christine Heller von der Branchenorganisation Swiss Patat: «In Deutschland haben die Bauern früher die Kartoffeln nach der schönsten Tochter benannt.»
Saatgut aus dem Ausland
Für die Namensgebung sind auch in der Schweiz die Bauern, beziehungsweise die Züchter, zuständig. Nur gibt es ausser dem «blauen St. Galler» keine einzige Schweizer Sorte! Die Kartoffeln, die bei uns im Handel zu kaufen sind, kommen ursprünglich alle aus Deutschland, Frankreich oder den Niederlanden. Die Schweizer Bauern bekommen von dort das Saatgut und pflanzen es hier an. Eine neue Kartoffelsorte zu züchten lohnt sich in der Schweiz nicht. Das sei zu aufwändig für den kleinen Markt, sagt Peter Latus vom BWL.
Gute Ernte erwartet
In der Schweiz werden auf rund 11‘000 Hektaren Kartoffeln angebaut. Im September ist Erntezeit für die meisten Sorten. In diesem Jahr wird gemäss Swiss Patat eine gute Kartoffelernte erwartet. Trotz dem nassen Sommer und den starken Temperaturschwankungen. Das heisst, es sollten etwa 50‘000 Tonnen Kartoffeln geerntet werden – die meisten mit weiblichen Namen.