«In einer Sanitärinstallation ist in der Regel der Warmwasseranschluss links und der Kaltwasseranschluss rechts», sagt Paul Sicher, vom Schweizerischen Verein des Gas- und Wasserfaches SVGW. Das sei historisch so gewachsen.
Roland Gloor ist Präsident des Verbandes der Schweizer Armaturenfabriken und Chef-Designer der Schweizer Armaturenfirma KWC. Auch er sei das schon oft gefragt worden, sagt Gloor.
«Meine Nachforschungen haben ergeben, dass es keine klare Antwort gibt. Ich gehe davon aus, dass der Grund dafür die intuitiv richtige Bedienung ist, nämlich mit der rechten Hand aufs kalte Wasser zu gehen.» Das macht Sinn, weil man im Alltag mehr kaltes wie warmes Wasser braucht und den Wasserhahn einfacher mit der rechten Hand bedienen kann.
Standard ist International gültig
Gloor ist schon seit über 43 Jahren in der Armaturenbranche tätig und in viele Länder gereist. Er hat festgestellt, dass sich dieser Standard international durchgesetzt hat: «Auch in England oder Australien sind die Wasserhähne wie bei uns angeordnet.»
In den Archiven des SVGW hat Paul Sicher erste Branchen-Standards zu Wasserinstallationen gefunden. «Bereits 1960 empfahl der Verband Warmwasser links und Kaltwasser rechts anzuordnen. Nach der Revision 1976 ist diese Anordnung sogar Pflicht.» Diese Standards gelten laut Gloor europaweit.
Einhand-Mischer setzt sich durch
Heute dominieren bei den Armaturen die sogenannten Einhandmischer. Damit lässt sich das Wasser mit nur einer Hand stufenlos auf die gewünschte Temperatur einstellen. «In England gibt es aber noch zahlreiche Lavabos, welche zwei einzelne Wasserhähne haben», erzählt Chefdesigner Gloor. «Wenn man lauwarmes Wasser will, muss man es im Lavabo entsprechend mischen.» Doch auch in England setze sich der Einhandmischer immer mehr durch.