Der Name Landjäger – so die Überlieferung – soll an die steifen Polizei-Uniformen von früher erinnern. Sie gehören zu den Rohwürsten und werden durch Salzen und Trocknen haltbar gemacht, erzählt der Fleischfachmann Eugen Reichel. Er ist bei der Berner Firma Bigler für die Qualitätssicherung zuständig: «Die Landjäger sind im Netz verpackt, damit sie noch weiter reifen können.» Es gebe viele Leute, die gerne richtig steinharte Landjäger essen würden.
Im Plastik bleiben die Landjäger weich
Anders sei es mit Landjägern, welche in Plastik verpackt würden: «Diese Landjäger reifen nicht, sondern bleiben schön weich.» Bei Bigler allerdings sind die Landjäger im Netz viel beliebter als die in Plastik verpackten. Das bestätigt auch die Ostschweizer Firma Ernst Sutter AG: «Sehr viele Kunde wünschen explizit die im Netz verpackten Landjäger», schreibt die Medienstelle. Dies liege daran, dass der Landjäger im Netz seinen feinen Duft entfalten könne und daheim weiter reife.
Grundsätzlich könnte man die Landjäger auch ohne Netz verkaufen, sagt Eugen Reichel der Firma Bigler. Das Netz sei aber nötig, damit die nötigen Informationen wie Preis, Inhaltsangaben, Allergene oder Fleischherkunft auf das Produkt geklebt werden könnten.
Schälen ist nicht nötig
Offene Verpackungen wie der Landjäger im Netz sorgen wegen Corona für Verunsicherung. Das Bundesamt für Gesundheit gibt aber Entwarnung: Bis jetzt gäbe es keine Anhaltspunkte, dass das Virus über Lebensmittel übertragen werden könne.
Zum Schluss noch eine Frage, welche unter Wanderern immer wieder für Diskussionen sorgt: Muss man Landjäger schälen? «Nein, das ist nicht nötig», sagt Fleischfachmann Eugen Reichel. Der Landjäger könne mit Haut gegessen werden.