Auf die Frage des Enkels eines «Espresso»-Hörers gibt es eine einfache und eine kompliziertere Antwort. Kurz gesagt löst sich das Waschpulver in heissem Wasser besser auf. Zudem laufen die chemischen Prozesse, die es braucht, um die Wäsche sauber zu waschen, in heissem Wasser schneller ab als in kaltem. Bei stark verschmutzten Kleidern empfiehlt es sich also, diese mit heissem Wasser zu waschen, da sich so die Flecken besser lösen.
Storm sparen dank tiefen Waschtemperaturen
Allerdings brauchen Waschgänge mit hohen Temperaturen viel Strom. Viel Energie lässt sich sparen, wenn man kaum dreckige Kleider wie T-Shirts, Blusen und Hemden bei 20 Grad wäscht. Denn eine Wäsche von 20 statt 60 Grad braucht 70 Prozent weniger Strom, weil das Aufheizen des Wassers wegfällt.
Allerdings müsse man dabei auch das passende Waschmittel für tiefe Temperaturen benützen, sagt Marie-Therese Thran, Textilingenieurin beim Textilprüfinstitut Testex: «Nur so können die waschaktiven Substanzen auch bei tiefen Temperaturen ihre volle Wirkung entfalten.»
Ab und zu 60-Grad-Wäsche gegen Bakterien und Rückstände
Wer viel mit tiefen Temperaturen wäscht, kommt jedoch nicht darum herum, etwa ein Mal im Monat eine 60-Grad-Wäsche zu machen. Marie-Therese Thran: «Bei tiefen Temperaturen bleibt in der Waschmaschine ein Biofilm aus Waschmittelresten und Keimen zurück. Dieser Biofilm wird erst bei 60 Grad entfernt.» Zudem sei es auch sinnvoll, die Kleider bei 60 Grad zu waschen, wenn jemand in der Familie krank ist. Bakterien werden nämlich erst bei 60 Grad zuverlässig beseitigt.
Espresso, 17.02.2020, 08.13 Uhr