Was wir von Waschmaschinen und Glühbirnen kennen, gibt es bei Kochtöpfen (noch) nicht: Die Energieetikette. Dabei wird in Privathaushalten gerade beim Kochen viel Energie verbraucht. In den Grossverteilern und Fachgeschäften werden doppelwandige Pfannen als Möglichkeit angepriesen, viel Energie zu sparen.
Die Frage, was solche Energiesparpfannen wirklich bringen, beantwortet «Espresso Aha!». Und die Antwort ist erfreulich: Tatsächlich lässt sich mit einem solchen Kochgeschirr bis zu 60 Prozent des Energieverbrauchs einsparen. Dies haben Tests der «Swiss Alpine Laboratories for Testing of Energy Efficiency» ergeben.
Luft wirkt isolierend
Toni Venzin von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Chur, der bei der Studie mitgewirkt hat, erklärt, dass die Luft zwischen den beiden Wänden isolierend wirke. «So tritt die Wärme weniger schnell aus dem Topf aus und das Essen kann ohne weitere Zufuhr von Energie weitergaren.»
Der doppelwandige Kochtopf wurde in den 1970er-Jahren von Jacques Kuhn patentiert. Allerdings war seine Motivation nicht etwa Energie zu sparen. «Jacques Kuhn hat das doppelwandige Kochgeschirr aus dem Gedanken entwickelt, mehr Zeit mit seinen Gästen verbringen zu wollen», erzählt René ab Egg, Kommunikationsleiter des Schweizer Pfannenherstellers Kuhn Rikon. «Mit einer doppelwandigen Kochpfanne konnte er die Esswaren ohne Gefahr des Anbrennens und ohne weitere Zufuhr von Energie neben dem Kochfeld garen lassen und so die Zeit mit den Gästen verbringen.»
Explosionsgefahr behoben
Vor einigen Jahren machten die doppelwandigen Kochtöpfe von Kuhn Rikon Schlagzeilen, weil solche beim Kochen explodierten ( siehe «Kassensturz»-Beitrag ). Auf Anfrage von «Espresso» versichert das Unternehmen, dass bei heutigen Modellen durch den Einbau eines Ventils eine Explosion nicht mehr möglich sei. Ältere Modelle, in welche Flüssigkeit in die Seitenwände gelangt ist, sollen zum Hersteller bzw. in den Verkaufsladen zurückgebracht werden.