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«Espresso Aha!» Was ist ökologischer: Glas oder Becher?

Wenn man vor der Wahl steht, sein Getränk aus einem Glas oder einem Plastikbecher zu trinken: Was ist umwelttechnisch das Richtige? «Espresso Aha!» hilft bei der Entscheidung.

Jeden Mittag stehe ich vor der Frage, soll ich mein Getränk - Wasser aus dem Wasserhahn - in einen Plastikbecher oder in ein Glas abfüllen?

Ich entscheide mich aus dem Bauch heraus jeweils für das Glas. Zum einem trinke ich lieber aus einem Glas als aus einem Plastikbecher. Zum anderen sagt mir mein Gefühl, dass das Wasserglas für die Umwelt besser sein könnte.

«Espresso Aha!»

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Jeden Montag beantworten wir in der Rubrik «Espresso Aha!» eine Frage aus dem Publikum. Haben auch Sie eine? Senden Sie sie uns!

Doch so richtig genau weiss ich das nicht. Die Produktion von Glas verbraucht viel Energie, zudem muss das Glas nach Gebrauch abgewaschen werden. Nicht so der Einwegplastikbecher, er landet im Müll und wird verbrannt.

Glas wird 200 Mal gebraucht

Ich mache mich auf die Suche nach einem Fachmann, der mir meine Frage beantworten kann und finde ihn in der Person von Thomas Kägi. Er ist bei der Firma Carbotech für Ökobilanzen zuständig und hat erst kürzlich eine Analyse für das Bundesamt für Umwelt durchgeführt. Er bestätigt meine Vermutung, dass das Glas umwelttechnisch die bessere Variante ist.

Zwar brauche ein Glas bei der Herstellung viel Energie und Material: «Dennoch schneidet das Glas deutlich besser ab, als die Einwegbechervarianten. Dies weil durch die Wiederverwendung Ressourcen eingespart werden.» Ein Glas könne sicher 200 Mal verwendet werden.

Werde ein Plastikbecher verbrannt, verursache dies zudem CO2-Emissionen, sagt Kägi. Im Gegenzug könne eine Kehrichtverbrennungsanlage dabei Wärme und Strom gewinnen. Damit werde der Energieverbrauch eines Plastikbechers aber nur teilweise kompensiert. Aus Umweltsicht ähnlich gut wie Gläser sind Mehrweg-Plastikbecher.

Es kommt übrigens nicht gross drauf an, aus welchem Material der Einwegbecher produziert ist, sagt Thomas Kägi von der Firma Carbotech: «Auch ein Biokunststoffbecher muss zuerst produziert werden.»

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